Eine Moschee mitten im Herzen Stuttgarts? Das ist der Wunsch der Islamischen Verbände. Zusammen mit der Stadt wird derzeit nach einem Weg für die Umsetzung gesucht. Bisher sind die vorhandenen Moscheen meist in alten Fabrikgebäuden oder auf Industriegeländen untergebracht. Das soll sich jetzt ändern. Es soll eine repräsentative Moschee gebaut werden. Wie die Stadt diesem Vorhaben gegenüber steht und was die Stuttgarter dazu sagen und seht Ihr hier.
Ein paar Zahlen
10 Prozent der Stuttgarter Einwohner gehören dem muslimischen Glauben an. Das sind rund 65.000 Menschen. In Stuttgart gibt es 35 muslimische Vereine, deren Gebetshäuser bislang noch als sogenannte „Hinterhofmoscheen“ unscheinbar in Fabrikhallen am Stadtrand untergebracht sind. Zwar gibt es bisher ungefähr 20 Moscheen in Stuttgart und Umgebung, aber im Vergleich dazu ca. 100 christliche Gebetshäuser und Kirchen. Für viele der Muslime wäre eine repräsentative Moschee ein Zeichen dafür, dass Sie in der Landeshauptstadt akzeptiert und angekommen sind. In Schorndorf, Sindelfingen und Esslingen gibt es bereits repräsentative Moscheen, jetzt soll Stuttgart nachziehen.
Die bisher größte Moschee in Stuttgart
Bislang unterhält die Türkisch-Islamische Union (Ditib) in Stuttgart-Feuerbach das größte muslimische Gebetshaus. Dort finden rund 2000 Menschen Platz, im Innenhof gibt es Raum für weitere 13000 Personen. Der Ditib-Verband ist es auch, der sich aktiv für eine repräsentative Moschee einsetz. Laut dem Verein stehen momentan fünf Standorte zur Auswahl, einer davon ist auch der jetzige Standort der Moschee in Feuerbach. Diese Gebetsstätte soll eventuell abgerissen und durch eine repräsentative Moschee ersetzt werden, die auch nach außen hin alle wichtigen Bestandteile einer Moschee besitzt.
Was alles zu einer Moschee gehört:
– Gebetsraum: zentrales Element der Moschee, hier beten die Muslime
– Gebetsnische: Kennzeichnet die Richtung der Kaaba, in der die Muslime beten
– Minbar: eine Art Kanzel, von der das Freitagsgebet vorgelesen wird
– Minarett: von hier aus erfolgt der erste Gebetsruf des Tages
– Dikka: Die Dikka ist eine Art Empore, von der früher aus dem Koran zitiert wurde
– Waschvorrichtungen: Hier wird vor dem Gebet eine rituelle Waschung vollzogen
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