23-jährige Stuttgarterin Anaïck Geißel vertritt Jugend-Interessen bei der UN
Eine junge Stuttgarterin auf wichtiger Mission in New York: Anaïck Geißel ist seit 2016 UN-Jugenddelegierte und vertritt bei den Vereinten Nationen die Interessen der deutschen Jugendlichen. Wir haben die 23-Jährige zum Interview getroffen.
„Ohne den Jugendrat hätte ich das nie gemacht!“
Von der Heimatstadt zu den Vereinten Nationen nach New York: Die junge Stuttgarterin Anaïck Geißel ist UN-Jugenddelegierte. Ihre politische Karriere begann mit 14 Jahren im Jugendrat Stuttgart-Mitte. Vier Jahre wollte sie dort die Welt verändern. „Ich habe festgestellt, dass das im Jugendrat eher nicht so geht“, sagt Anaïck Geißel. Deshalb wechselte sie anschließend zu den Jusos (Jugendorganisation der SPD). „Ohne den Jugendrat hätte ich alles, was danach kam, nie gemacht. Man könnte schon sagen, dass das der Ausgangspunkt war. Für alles, was kam“, sagt die Stuttgarterin.
Politisches Signal „Weiter so“
Neben Ihrer Mission in New York sitzt Anaïck Geißel auch im Vorstand der SPD Stuttgart. Ihre Meinung zur großen Koalition steht fest: „Ich bin gegen die Groko, weil ich glaube, dass sie eine schlechte Option für die Zukunft unseres Landes wäre“. Sie warnt vor einem politischen Signal „Weiter so“. Einige Punkte des Vertrags seien zwar sozialdemokratisch, aber: „Ich habe das Gefühl, der Koalitionsvertrag war vor allem eine Verhandlung, wo die SPD versucht hat, viele Formulierungen reinzukriegen, mit denen sie ihre Mitglieder überzeugen kann, dem Vertrag zuzustimmen.“ Gerade Jusos und die Basis der SPD seien gegen die Groko.
Nur 35 Mitgliedsstaaten haben UN-Jugenddelegierte
Anaïck Geißel will Jugendliche motivieren, sich selbst einzubringen und sich für die eigenen Ziele stark zu machen. So reisen die UN-Delegierten durch Deutschland und reden mit vielen Jugendlichen. „Da können wir mehr bewegen, als bei der UN vor Ort“, ist ihre Meinung. Denn nur etwa 35 Staaten der Vereinten Nationen haben Jugenddelegierte. Im März endet Anaïck Geißels Amtszeit – für sie mit einem weinenden Auge: „Das war so ein bisschen ein Lebenstraum!“
Im Video dabei:
Anaïck Geißel, UN-Jugenddelegierte und Lehramtsstudentin
Ein Video von:
Steffen Kienzle und Johannes Frank