LTE-Netz: Wie gut funktioniert das Internet in Stuttgart?
Deutschland liegt bei der Internetgeschwindigkeit im internationalen Vergleich auf Platz 25 von 200 – hinter Rumänien und Lettland. Was sagen die Stuttgarter zur Netzabdeckung in der Landeshauptstadt? Ist diese zufriedenstellend oder gibt es noch zu viele Funklöcher?
VON SARAH LORENA WIEST UND JOHANNES FRANK
Jeder kennt die Situation: Man ist in der Stadt unterwegs und will schnell den Weg zur nächsten Drogerie nachschauen oder die nächsten Bahnverbindungen checken. Oft kommt es dann aber vor, dass das Handynetz streikt und der Ladevorgang kein Ende nimmt. In dringenden Situationen kann sowas ganz schön auf die Nerven gehen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Netzabdeckung in Stuttgart aus? Wir waren auf der Königstraße unterwegs und haben die Stuttgarter gefragt, ob das mobile Internet in Stuttgart ausreicht und wo es noch Verbesserungspotential gibt.
,,Funklöcher schneller schließen“: Der Drei-Punkte-Plan der CDU
Am 19. Februar stellte die CDU im Landtag ihren Drei-Punkte-Plan vor, der das Funklöcher- Problem landesweit lösen soll. Die CDU setzt in ihrem Plan vor allem auf das freiwillige Infrastruktur-Sharing: Netzanbieter sollen ihre Masten einfach miteinander teilen. Damit sollen Verzögerungen beim Verbindungsaufbau verhindert werden. Weiter sei es laut der CDU-Fraktion sinnvoll, wenn die Anbieter ihre Netze gegenseitig öffnen. Die Handys wählen das beste Netz dann automatisch aus. Unternehmen, die dabei nur eins der drei Netze mitbenutzen, haben die Aufgabe sogenannte weiße Flecken zu schließen und dort neue Masten aufzustellen. Weiße Flecken sind Funklöcher, also Gebiete ohne Mobilfunkempfang. Wenn die ersten beiden Punkte des Plans nichts an der Situation ändern, will die CDU eine staatliche Mobilfunkstrategie entwickeln.
Der Plan findet nicht bei allen Anklang
Die drei großen Netzanbieter Vodafone, O2 und Telekom wehren sich gegen die Verpflichtung zum gegenseitigen Öffnen der Netze. Sie setzen lieber auf die freiwillige Kommunikation miteinander. Laut O2 werden übrigens schon 50% der Masten von zwei Netzbetreibern genutzt. Außerdem sei es gar nicht möglich, die weißen Flecken mit der vorgestellten Strategie zu schließen. Die Anbieter fordern stattdessen staatliche Hilfe. Auch die Landesministerin für Wirtschaft, Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), teilt diese Meinung. Sie glaubt nicht, dass die Mobilfunkanbieter weitere Masten aufstellen, wenn sie gezwungen werden, diese mit den Konkurrenten zu teilen. Es würden also keine neuen Masten hinzukommen und die weißen Flecken bleiben weiß. Finanzminister Olaf Scholz aus der SPD hat sich auch gegen das lokale Roaming ausgesprochen.
Fotos: STUGGI.TV