Mit dieser Nachricht haben die wenigsten gerechnet: Der amtierende Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) tritt nicht erneut bei der diesjährigen Wahl für die Spitzenposition im Rathaus an. "Das ist eine persönliche Entscheidung", sagte der 64-Jährige am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz des Grünen-Kreisverbandes. Wir haben exklusiv mit Fritz Kuhn über seine Entscheidung gesprochen.
Kuhns Frau Waldtraud Ulshöfer spielte in der Entscheidung eine wichtige Rolle
Im Jahr 2012 setzte sich Fritz Kuhn im Duell gegen seinen Mitbewerber Sebastian Turner (wurde u.a. von der CDU unterstützt) durch und ist seitdem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Jetzt ist klar: Die erste Amtszeit des Grünen-Politikers wird seine einzige bleiben. In den vergangenen Wochen hatte Kuhn „hin- und herüberlegt“, ob er sich erneut aufstellen lässt. Im Gespräch mit seiner Frau Waltraud Ulshöfer habe er sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden. Im Vordergrund der Entscheidung stehen „persönliche Gründe“. Die Erfolgsaussichten auf einen erneuten Wahlsieg hätten laut Kuhn keine Rolle gespielt. „Ich hätte auch Bock auf den Wahlkampf gehabt“, so Kuhn.
Wer tritt jetzt als Kandidat der Grünen zur OB-Wahl an?
„Das ist ein Paukenschlag“, sagte der Grünen-Kreisvorsitzende Mark Breitenbücher. Er selbst wurde mehrere Stunden vor der offiziellen Verkündigung von Kuhn über seine Entscheidung informiert. Die Grünen müssen nun einen Plan B erarbeiten und die Kandidatensuche effektiv vorantreiben. Schließlich wird der neue Stuttgarter Oberbürgermeister schon am 8. November gewählt. „Sicherlich gehen einem einige Namen durch den Kopf“, sagt Breitenbücher. „Wir sind eine starke Partei in Stuttgart und werden sicherlich nicht das Problem haben, einen geeigneten Kandidaten zu finden“, so der Grünen-Kreisvorsitzende. Sowohl der in Berlin zuletzt glücklose Cem Özdemir, wie auch Baden-Württembergs Landtagspräsidentin Muhterem Aras könnten in den Überlegungen der Grünen eine Rolle spielen.
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