Martin Körner ist seit 2014 Chef der SPD-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat. Jetzt möchte der 49-Jährige noch mehr Verantwortung übernehmen und tritt als Kandidat zur OB-Wahl im November an. Der in Schwäbisch Hall geborene Körner setzt im Wahlkampf - ganz nach dem Hamburger Vorbild - weniger auf seinen SPD-Hintergrund. "Bei der OB-Wahl stehen die Bewerber im Vordergrund", sagt Körner. Warum er der Richtige für die Nachfolge von Fritz Kuhn im Rathaus ist, hat er uns im Exklusiv-Interview verraten.
Körner setzt auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
Wie beinahe alle Kandidaten setzt auch Martin Körner auf das Kernthema bezahlbarer Wohnraum. „Ein Oberbürgermeister kann mehr in die Schaffung von Wohnraum investieren“, sagt Körner, der in den vergangenen Jahren OB Fritz Kuhn kritisiert hatte, zu wenig Wohnraum zu schaffen. „Die Stadt muss Geld in die Hand nehmen, um selber Grundstücke zu kaufen. Dann hat sie Einfluss darauf, dass die Mieten nicht weiter explodieren“, sagte Körner schon im Jahr 2017 in einem Interview bei STUGGI.TV. Das Klima-Thema möchte er seiner grünen Mitbewerberin Veronika Kienzle nicht alleine überlassen. „Wir müssen viel mehr in die Stadtwerke Stuttgart für den Ausbau von erneuerbare Energien investieren“, so Körner. Zuletzt sei die Förderung hier sogar zurückgegangen. „Das können wir uns als Landeshauptstadt nicht erlauben“, meint Körner. Andere Städte wie München investieren Milliarden in die „Ausbauoffensive Erneuerbare Energien“.
Körner kennt als SPD-Fraktionschef die Stuttgarter Themen aus nächster Nähe
Martin Körner bringt als OB-Kandidat ein breites Wissen über die Stuttgarter Kommunalpolitik in den Wahlkampf. Seit 2014 führt er die SPD-Fraktion im Stuttgarter Rathaus und dürfte daher mit den aktuellen Themen gut vertraut sein. Jedoch mussten die Stuttgarter Genossen bei der Kommunalwahl im Mai 2019 ein bitteres Ergebnis verkraften. Die einst stolze Fraktion hat seitdem nur noch sieben Sitze im Gemeinderat. Martin Körner betont, die OB-Wahl sei eine „Persönlichkeitswahl“. Trotzdem geht der ehemalige Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost nicht unbedingt als Favorit in das Rennen um die Nachfolge von Noch-OB Fritz Kuhn. Die Grünen wollen mit Veronika Kienzle die aktuelle Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte als Kandidatin nominieren. Die CDU Stuttgart setzt auf den Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper. Der 30-jährige Marian Schreier bewirbt sich als parteiloser Kandidat, besitzt das gleiche Parteibuch wie Martin Körner und ist aktuell Bürgermeister der Stadt Tengen.
Stuttgart wählt im November 2020 den Nachfolger von Fritz Kuhn
Die Stuttgarter Oberbürgermeister-Wahl findet am Sonntag, 8. November 2020 statt. Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen erhalten, findet am 29.11.2020 ein zweiter Wahlgang statt. STUGGI.TV berichtet intensiv über die OB-Wahl.
Foto: STUGGI.TV