Exklusiv-Interview mit Kultusministerin Susanne Eisenmann: So gehen wir die Abschlussprüfungen an

Über 5300 Schüler haben die Absage der Abschlussprüfungen in Baden-Württemberg gefordert. Jetzt reagiert Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) im Exklusiv-Interview bei STUGGI.TV. Die Prüfungen werden ab kommender Woche (Montag, 18. Mai) stattfinden. "Es muss sich keiner Sorgen machen", sagt Eisenmann. Man wisse, dass die Situation ungewöhnlich ist und werde darauf Rücksicht nehmen. Mehr dazu im Video-Interview.

Das Virus schafft eine neue Situation für alle Beteiligten

Über 5300 Schüler forderten im Netz die Absage der Abschlussprüfungen aus gesundheitlichen und sozialen Gründen. Das Kultusministerium steht felsenfest hinter der Entscheidung, die Prüfungen stattfinden zu lassen. „Der Gesamtrahmen stimmt“, sagt Susanne Eisenmann. „Wir achten darauf, dass die Prüfungen fair verlaufen.“ Kein Schüler müsse gesundheitliche Bedanken haben, so die Kultusministerin. Die Schulen haben strenge Hygieneauflagen erhalten, an die sie sich halten müssen. In vielen anderen Bundesländern fanden die Abschlussprüfungen bereits statt. Deswegen dürfe Baden-Württemberg hier nicht hinterherhinken.

Eisenmann: „Wollen aus unseren Fehlern lernen“

Dass die Schulen plötzlich den Betrieb einstellen mussten, ist ein bisher einmaliger Vorgang. „Natürlich macht man da auch Fehler“, sagt Susanne Eisenmann und schiebt gleich hinterher: „Wir wollen aus den Fehlern lernen.“ In Sachen Benotung stellt die Kultusministerin klar, dass die Lehrer dazu aufgerufen sind, im pädagogischen Spielraum auf die Situation zu reagieren.“ Die Schüler müssen die Prüfungen nicht zwangsläufig im Mai schreiben. In diesem Jahr werden einmalig zwei Nachholtermine angeboten, zu denen man ohne Angaben von Gründen alternativ antreten kann. Das Signal aus dem Kultusministerium ist deutlich: Wer sich jetzt noch nicht bereit fühlt, kann das Abitur auch später schreiben.

Als Schülerin hätte sich Eisenmann durch die Situation „durchgewurschtelt“

Auf die Frage von Chefredakteur David Rau, wie sie selbst als Schülerin mit der Corona-Situation umgegangen wäre, antwortete Eisenmann: „Als Schülerin wäre ich damit beschäftigt gewesen, mich durchzuwurschteln und zu gucken, wie ich mit Homeschooling zurecht komme.“ Eisenmann weiter: „Ich hätte manches gut gefunden, sicher manches auch schlecht gefunden.“ Sie hätte großen Respekt davor, wie die Schüler und Lehrer mit der aktuellen Situation umgehen.

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Foto: STUGGI.TV