Die Hintergründe zur Randale-Nacht in Stuttgart
Nach den heftigen Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt vergangene Nacht haben sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und Polizeipräsident Franz Lutz bei einer Pressekonferenz am Sonntag geäußert. Die erschreckende Bilanz: 40 Geschäfte wurden angegriffen, bei neun Läden sei es zu Plünderungen gekommen. Insgesamt 400 bis 500 Jugendliche beteiligten sich an den Ausschreitungen, es gab 24 vorläufige Festnahmen.
Kuhn: „Gewalt gegen Einsatzkräfte wird nicht toleriert“
Nach den heftigen Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt hat sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn zu den Vorfällen geäußert. Die Angriffe auf die Polizei seien „völlig inakzeptabel“. Als Grund für die Ausschreitungen nannte Kuhn Alkoholkonsum und den Drang nach Selbstinszenierung in sozialen Medien. „Egal woher Menschen kommen, die in Stuttgart leben oder hier feiern wollen, für alle gilt: Gewalt gegen Einsatzkräfte wird nicht toleriert“, betonte Kuhn. Die Stadt stehe voll und ganz hinter dem Handeln der Polizei.
Polizeipräsident Franz Lutz: „Sowas habe ich noch nie erlebt“
In der Nacht auf Sonntag hatten die Polizisten einen 17-Jährigen wegen Drogenbesitzes kontrolliert, daraufhin fanden sich zahlreiche Jugendliche zusammen und solidarisierten sich gegen die Beamten. Im Anschluss zogen die Gruppen weiter Richtung Schlossplatz. Dort wuchs die Gruppe laut Polizei auf über 400 Personen an. 24 Personen wurden bis zum Sonntagnachmittag bereits festgenommen. Politische Motive schließt Polizeipräsident Franz Lutz aus. „Die Party-Wut war ein Angriff auf die ganze Stadt“, sagt Lutz. „Das habe ich in meinen 46 Jahren als Polizist noch nicht erlebt“, so Lutz. Die Polizei will nach den Ereignissen künftig verstärkt Personal in der Innenstadt einsetzen. Augenzeugen wurden dazu aufgefordert, Videomaterial zu den Ausschreitungen in einem Hinweisportal hochzuladen. Außerdem wurde ein Hinweistelefon eingerichtet. Unter der Nummer 0800 503 503 533 können Bürger Hinweise bezüglich Tatverdächtigen oder beobachteter mutmaßlicher Straftaten abgeben und die Polizei bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützen.
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Foto: STUGGI.TV