"Es waren einige der spannendsten Tage in meinem politischen Leben". Im exklusiven Interview spricht der OB-Bewerber Hannes Rockenbauch über das Scheitern des öko-sozialen Bündnisses, das zwei Tage lang versucht hatte, einen Einheitskandidaten für den zweiten Wahlgang zu finden. Dabei kritisiert der Viertplatzierte insbesondere das Verhalten der SPD und dessen Kandidaten Martin Körner. Die Partei gehöre zwar zum Gemeinderat dazu, jedoch sei er sich nicht mehr sicher, "ob sich die SPD da noch sieht, nachdem, wie sie verhandelt haben". Den Appell von Veronika Kienzle, sich gemeinsam mit Schreier zu weiteren Gesprächen zu treffen, lehnt Rockenbauch ab.
„Es ging letztendlich nicht mehr um Inhalte“
Trotz der inhaltlichen Übereinkünfte zwischen den OB-Kandidaten konnten sich Veronika Kienzle, Hannes Rockenbauch und Marian Schreier nicht auf einen Einheitskandidaten einigen. Inhaltliche Kompromisse seien laut Rockenbauch nicht das Problem gewesen. „Ich habe Marian Schreier nicht unterstützt, da die Schnittmenge nicht so groß war wie bei Veronika Kienzle. Diese Größe hatten andere Kandidaten nicht. Es ging letztendlich nicht um Inhalte, sondern um Kandidaten“, sagt Rockenbauch am Donnerstagnachmittag bei STUGGI.TV.
Rockenbauch will jetzt „das Beste aus dem gemeinsamen Papier umsetzen“
Hannes Rockenbauch pflichtete der Aussage von Veronika Kienzle bei, die inhaltlichen Übereinstimmungen seien nicht das Problem gewesen. Als Beispiel nennt er die Einführung eines 365-Euro-Tickets innerhalb der nächsten fünf Jahre. Rockenbauch hätte sich die Umsetzung in noch kürzerer Zeit gewünscht, während sich die anderen Gesprächsteilnehmer überhaupt schwer taten, ein konkretes Jahresziel festzulegen. Rockenbauch wolle nun „das Beste aus dem gemeinsamen Papier retten“. Dafür werden in den kommenden zweieinhalb Wochen Anträge zur Klimagerechtigkeit und Verkehrspolitik im Gemeinderat eingereicht.
Rockenbauch hält Frank Nopper für „überschätzt“
Durch die gleichzeitige Kandidatur von Schreier und Rockenbauch scheinen die Chancen für den CDU-Bewerber Frank Nopper deutlich zu steigen. Trotzdem hält Rockenbauch einen persönlichen Wahlerfolg am 29. November für durchaus möglich. In Stuttgart stecke ein gewaltiges Potential im öko-sozialen Lager, das wolle er nun für sich gewinnen. „Frank Nopper muss Farbe bekennen. Sonst wird sich herausstellen: Seine Überzeugungen werden sich in Luft auflösen. Wir brauchen in Stuttgart jetzt ein öko-soziales Original“.
Diese neun Kandidaten treten bei der Neuwahl am 29. November 2020 an
-
- Marian Schreier
- Frank Nopper
- Hannes Rockenbauch
- Friedhild Miller
- Issam Abdul-Karim
- Marco Völker
- Werner Ressdorf
- Ralph Schertlen
- Michael Ballweg
VIDEO: Der Wahlabend zum Nachschauen
Eindrücke am Tag nach der Wahl
In unserer Sendung „Das sagt Stuttgart“ meldet sich unsere Reporterin Sarah Lorena Wiest vom Stuttgarter Schlossplatz. Dort hat sie einen Tag nach der Wahl die Eindrücke der Stuttgarterinnen und Stuttgarter gesammelt. Wie bewerten sie das Ergebnis von gestern? Wer wird das Rennen am Ende machen und wieso? Das Video könnt ihr euch hier ansehen.
Die OB-Wahl bei STUGGI.TV
Unser Onlinesender bietet weiterhin eine umfangreiche Berichterstattung zur OB-Wahl in der Landeshauptstadt an. Auf der Sendungsseite OB-Wahl findet ihr alle Sendungen. Auch am Wahlabend des 29. November berichtet STUGGI.TV live. Dann erfahrt ihr, wer die zukünftige Oberbürgermeisterin oder der zukünftige Oberbürgermeister in Stuttgart wird.
Kurz und bündig: Die OB-Kandidaten stellen sich näher vor
- Frank Nopper (zum Video)
- Veronika Kienzle (zum Video)
- Marian Schreier (zum Video)
- Hannes Rockenbauch (zum Video)
Foto: STUGGI.TV