Der Bund und die Länder haben sich geeinigt: Ab dem kommenden Mittwoch kommt es in Deutschland zum Shutdown. Die wichtigsten Maßnahmen: Der Einzelhandel muss schließen, Schulbesuche sollen nur in Ausnahmefällen stattfinden. Dazu kommt es zu einem Versammlungsverbot an Silvester.
Der verschärfte Lockdown ist beschlossen
Die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus starten bundesweit am kommenden Mittwoch, 16. Dezember 2020. Das haben die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen. „Wir haben derzeit zu viele Tote zu beklagen“, sagt Merkel. Deshalb bestehe dringender Handlungsbedarf. „Wir müssen die Kontaktnachverfolgung wieder herstellen“, sagt die Bundeskanzlerin am Sonntag. Das habe auch Auswirkungen auf die Feiertage. Die verschärften Beschränkungen sollen bis mindestens 10. Januar gelten.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick
- Sämtliche Ladengeschäfte müssen schließen! Offen bleiben dürfen u.a. nur Supermärkte, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser und Apotheken.
- Es kommt zu massiven Kontakteinschränkungen an Schulen und Kitas. Somit können die Schulen geschlossen werden oder die Präsenzpflicht ausgesetzt werden. Jedoch sollen jeweils eine Notfallbetreuung und Homeschooling-Angebote vorbereitet werden. Dies ist auch für die Kitas geplant. Wie Baden-Württemberg die Maßnahmen umsetzt, könnte bereits am Sonntagnachmittag feststehen.
- Über das Weihnachtsfest vom 24. bis 26. Dezember ist ein Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen aus dem „engsten Familienkreis“ und deren Kindern bis 14 Jahren erlaubt. Dazu gehören z.B. Eltern, Geschwister und Lebenspartner. Merkel bittet eine Schutzwoche von 7 Tagen einzulegen, in der die Kontakte weitestgehend vermieden werden sollen.
- Silvester und Neujahr kommt es zu einem Versammlungsverbot und Feuerwerksverbot. Der Verkauf von Böllern und anderer Pyrotechnik ist in diesem Jahr generell verboten.
Seit Samstag gilt in Baden-Württemberg eine Ausgangssperre
Seit dem gestrigen Samstag besteht in Baden-Württemberg eine allgemeine Ausgangsbeschränkung. Nachts darf zwischen 20 Uhr und 5 Uhr das eigene Haus nicht mehr verlassen werden. Als Ausnahme gelten u.a. die Ausübung beruflicher Tätigkeit oder medizinische Gründe. Zu eventuellen weiteren Maßnahmen in Baden-Württemberg findet am Sonntagnachmittag eine Pressekonferenz mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann statt. Weitere Informationen folgen später bei STUGGI.TV.
Polizei überprüft Ausgangssperre in Stuttgart
Die Polizei hat die Ausgangssperren in der Nacht von Samstag auf Sonntag intensiv kontrolliert. In Stuttgart wurden neun stationäre Kontrollpunkte eingerichtet. Dabei wurden rund 500 Fahrzeuge und 800 Personen kontrolliert. „Ein Großteil der kontrollierten Personen hatte einen triftigen Grund, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten“, teilte die Polizei Stuttgart mit. Die meisten Autofahrer waren auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Viele führten laut Angaben der Pressestelle sogar eine Bescheinigung ihrer Arbeitgeber mit sich. „Rund 170 Betroffene hatten keinen triftigen Grund, weshalb die Beamten sie über die bestehende Regelung aufklärten.“
VIDEO: Was sagen die Schüler zum Weihnachtsferien-Chaos?
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Archivfoto: Shutshop