Neuschnee sorgt für Ansturm auf altes Skigebiet „Piz Mus“ nahe Stuttgart
Sieben Zentimeter Neuschnee haben für einen Besucheransturm auf das beliebte Ausflugsziel "Piz Mus" in Musberg geführt. Das ehemalige Skigebiet liegt nur einen Katzensprung von Stuttgart entfernt. Zahlreiche Schlitten-, Ski- und Snowboard-Fahrer zog es an diesem Sonntag auf den weitläufigen Hügel. Der Parkplatz war zeitweise überfüllt, die Abstände wurden in Großteilen eingehalten. Auf dem "Piz Mus" gibt es einen Lift und eine Skisprungschanze, beide jedoch außer Betrieb.
Skifahren am Piz Mus hat Tradition
Nicht weit entfernt von Stuttgart liegt der „Piz Mus“. Anfang der fünfziger Jahre begann die Geschichte des Skifahrens in Musberg, einem Teilort von Leinfelden-Echterdingen. Damals äußerte eine Gruppe von Einwohnern den Wunsch, gemeinsam skizulaufen. Der Dorfhügel „Piz Mus“ bot sich als idealer Ort dafür an. Im Jahr 1965 wurde der lang ersehnte Skilift eröffnet, was den Skibetrieb am Piz Mus noch einmal verstärkte. Gerade an Wochenenden strömten zahlreiche Skifahrer aus Stuttgart in den beschaulichen Ort. Nachdem wegen der zunehmenden Klimaerwärmung immer weniger Schnee fiel, wurde 1995 der Betrieb des Skilifts eingestellt.
Musberg hat sogar eine Skisprungschanze
In Eigenarbeit von Einwohnern und dem ansässigen Sportverein TSV Musberg wurde um 1950 die erste Musberger Schanze gebaut, die am 27. Februar 1954 durch ein Eröffnungsspringen eingeweiht wurde. In den folgenden Jahren fanden häufig Schauspringen statt, unter anderem mit dem Deutschen Georg Thoma, der den ungebrochenen Schanzenrekord von 45 Metern aufstellte. Bald gab es aber schon die ersten wettertechnischen Probleme, denn ohne Schnee gestaltete sich das Skispringen schwierig. Mit zwei Lastwagen wurde damals Schnee von der Schwäbischen Alb geholt, um ganz ohne Schneekanonen das Springen möglich zu machen. Auch die Skischanze wurde schon Jahre zuvor aufgrund Schneemangels nicht mehr benutzt.
Karte: Hier befindet sich das Ausflugsziel „Piz Mus“
Adresse: Hauberg 6, 70771 Leinfelden-Echterdingen.
Foto: STUGGI.TV