Thomas Hitzlsperger möchte nicht länger Präsident beim VfB Stuttgart werden. Der Vorstandsvorsitzende hat am Sonntag seine Ende Dezember angekündigte Kandidatur zurückgezogen. „Wir brauchen wieder Ruhe im Verein. Mit meiner Entscheidung möchte ich dazu beitragen“, sagt Hitzlsperger in einem Videostatement.
„Die Mitglieder sollen sich auf ein gegebenes Wort verlassen können“
Thomas Hitzlsperger hat auf die zuletzt massive öffentliche Kritik reagiert und seine Kandidatur zur anstehenden Präsidentschaftswahl beim VfB Stuttgart zurückgezogen. Am Sonntagabend teilte der Vorstandsvorsitzende mit: „Ich mache das aus Verantwortung gegenüber unserem Verein und meinen Mitarbeitern.“ Man brauche nun schnell wieder Ruhe im Verein, dazu wolle der VfB-Meistertorschütze von 2007 mit seiner Entscheidung beitragen. „Ich möchte, dass die Mitglieder auch in Zukunft ihrem Verein vertrauen und sich auf ein gegebenes Wort verlassen können“, so Hitzlsperger.
Thomas Hitzlsperger möchte Aufarbeitung der Datenschutz-Affäre aktiv unterstützen
Zuletzt wurde Hitzlperger vorgeworfen, die Untersuchung der Datenschutz-Affäre nur behäbig vorangebracht zu haben. Der 38-Jährige hatte den Zugang von Mailaccounts von Mitarbeitern, die am Datenschutz-Missbrauch beteiligt waren, nicht direkt an die Ermittler von Esecon weitergegeben. Im Videostatement am Sonntag geht „Hitz“ in die Offensive: „Ich möchte die Aufklärung der Datenschutz-Thematik voranbringen.“ Es müssten im ganzen Verein Strukturen und Prozesse geschaffen werden, die solche Vorkommnisse zukünftig verhindern. Dabei werden „mir die Ergebnisse der Untersuchungen von Esecon und dem Landesdatenschutzbeauftragten sehr helfen“, sagt Hitzlsperger.
Hitzlsperger bietet dem gewählten Präsidenten eine „gute Zusammenarbeit“ an
Mit seiner Entscheidung möchte Thomas Hitzlsperger auch den Vereinsbeirat entlasten. Offen bleibt, ob das Gremium den 38-Jährigen aufgrund mangelnder Kenntnisse in der langjährigen Führung eines wirtschaftlich orientierten Unternehmens überhaupt zur Wahl nominiert hätte. Nur zwei Bewerber werden zur Wahl bei der anstehenden Mitgliederversammlung zugelassen. Derzeit stehen mit dem aktuell amtierenden Präsidenten Claus Vogt und dem Unternehmer Volker Zeh nur zwei Bewerber fest, die noch im Rennen sind. Eine Bewerbung von Fridi Miller, die bereits zur letzten Wahl angetreten war, wurde abgelehnt. Egal, wer neuer Präsident werde, „ich biete ihm schon heute eine gute Zusammenarbeit an“, sagt Hitzlsperger.
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