Mittlerweile ist es auch in der breiten Masse angekommen: Weniger Plastik ist gut für die Umwelt. Das Herrenberger Unternehmen "Bee Food Wraps" setzt seit 2017 auf den Unverpackt-Trend. Der zweite Lockdown im vergangenen Herbst zwang Inhaberin Susanne Golzheim zur Schließung des eigenen Ladenlokals. Jetzt startet das Unternehmen mit dem eigenen Online-Shop durch.
Ein Online-Unverpacktladen aus der Region
Ob in der Küche, im Bad oder unterwegs: Immer mehr Menschen gestalten ihren Alltag nach und nach plastikfrei. Das Herrenberger Unternehmen „Bee Food Wraps“ bietet im Online-Shop nachhaltige Alternativen aus der Region, um den Einstieg in einen plastikfreieren Lebensstil zu vereinfachen. „Wir möchten vor allem Leute erreichen, die um die Ecke keinen Unverpackt-Laden haben und auf den Online-Einkauf angewiesen sind“, sagt Inhaberin Susanne Golzheim. Die Geschenksets im Online-Shop eignen sich zum Beispiel wunderbar als Ostergeschenk.
Die Ursprungsidee: Schluss mit der Plastikfolie
Die Ursprungsidee dazu hatte Golzheim bereits vor vier Jahren, als sie selbst im Haushalt weniger Müll produzieren wollte. Im Internet stieß sie auf nachhaltige Wachstücher als Alternative zur herkömmlichen Frischhaltefolie. Die mit Wachs beschichteten Stofftücher sind Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit: Hergestellt aus Baumwolle können sie wiederverwendet werden und ersetzen dadurch die Frischhaltefolie auf dem Obst oder dem Brot. Allerdings mangelte es an einem regionalen Angebot. „Die gab es nur aus den USA“, berichtet Golzheim. Da musste ein regionales Angebot her. Zunächst stellte die Gründerin ihre selbst hergestellten Verpackungsalternativen nur einzeln auf Online-Plattformen zur Verfügung, bis noch im selben Jahr schließlich die eigene Manufaktur in Herrenberg eröffnet wurde.
Corona-Lockdown: Schluss für den Vor-Ort-Vertrieb
Heute vertreibt Bee Food Wraps neben den Wachstüchern alles aus dem sogenannten „Non-Food-Bereich“: Von Seifen und Shampoos, über waschbare Abschminktücher bis hin zu umweltfreundlichen Glas-Trinkflaschen und Sachbüchern. „Die Idee war, neben der Wachstuch-Manufaktur ein Sortiment an Non-Food-Produkten für plastikfreies Einkaufen anzubieten“, erklärt Susanne Golzheim. Doch dann kam alles anders: Wie viele regionale Unternehmen musste Bee Food Wraps den Vor-Ort-Verkauf aufgrund der Corona-Pandemie und der fehlenden Perspektive schließen. „Im November durften wir nicht mehr aufmachen. Da war mir klar, wir schaffen das nicht mehr“, sagt Golzheim.
Im Alltag Schritt für Schritt auf Plastik verzichten
Jetzt will Bee Food Wraps daher mit dem eigenen Online-Shop durchstarten. Bei den Kunden kommt das gut an. Die Wachstücher und auch die anderen Unverpackt-Produkte sind größtenteils regional hergestellt. Die bedruckten Wachstücher bestehen aus zertifizierter Bio-Baumwolle sowie zertifiziertem Bienen- oder Pflanzenwachs und werden bei Bee Food Wraps in Herrenberg eigenhändig beschichtet. „Wo es geht, setzen wir auf regionale Rohstoffe und Hersteller“, sagt Susanne Golzheim. Der Nachhaltigkeits-Trend schlägt sich auch in der Kunden-Nachfrage nieder. „Die einen wollen auf Plastikfolie in der Küche verzichten, die anderen eine nachhaltige Seifen-Verpackung im Bad unterbringen“, so Golzheim. So kann man den Haushalt auch während der Pandemie Schritt für Schritt ein wenig plastikärmer gestalten.
Links
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- Bee Food Wraps: So funktionieren die nachhaltigen Wachstücher
Foto: Bee Food Wraps