Deniz Keser: Der Chef von „Fridas Pier“ möchte die Event-Welt verbessern
Normalerweise veranstaltet Deniz Keser das Stuttgart Electronic Music Festival und ist Chef vom Neckar-Club Fridas Pier. Jetzt bringt er mit seinem Team nachhaltige und sichere Bauzaunfüße auf den Markt. Die Idee dazu kam aber nicht allein durch die Corona-Pandemie, wie uns der Clubbetreiber erzählt.
Ein Hauch von Daniel Düsentrieb: So möchte Deniz Keser die Event-Welt verbessern
In Stuttgart ist Deniz Keser bisher als Veranstalter des Techno-Festivals Stuttgart Electronic Music Festival (SEMF) und Geschäftsführer der Event-Location Fridas Pier bekannt. In seiner jahrelangen Event-Erfahrung ist ihm ein Problem aufgefallen. Immer wieder hört man bei Unwettern oder Sturm in den Nachrichten von Schäden oder Verkehrsbehinderungen durch umgefallene Bauzäune. Teilweise entstehen dabei Schäden in Millionenhöhe. Dem will Deniz Keser nun ein Ende setzen und bringen unter dem Namen „Fencefoot“ mobile und standhafte Bauzaunelemente auf den Markt. „Die herkömmlichen Steinfüße sind nicht standfest genug, sodass die Bauzäune schon bei einer Windgeschwindigkeit von 55 km/h umfallen und schlimme Personen- oder Sachschäden verursachen“, sagt Keser.
„Bisher hat sich noch keiner Gedanken über eine Alternative gemacht“
Nicht nur auf Großveranstaltungen wie Festivals, sondern vor allem im Straßenverkehr sind umgefallene Bauzäune ein Problem. „Wenn eine Mutter mit einem Kinderwagen vorbeiläuft und ein Bauzaun in dem Moment umfällt, ist das einfach ein viel zu großes Sicherheitsrisiko“, sagt Keser im Interview mit unserem Onlinesender. Deshalb haben sich Keser und sein Team eine Alternative überlegt. Ein neuer Fuß für die Bauzäune musste her. „Die herkömmlichen Bauzaun-Steine gibt es seit 50 Jahren und bisher hat sich noch keiner Gedanken über eine Alternative gemacht“, sagt Keser. Die „Fencefoot“-Elemente können an einer mobilen Station mit Sand oder Wasser befüllt werden und haben dann ein stolzes Gewicht von bis zu 128 Kilogramm, leer 5 Kilogramm. So können sie Windgeschwindigkeiten von bis zu 108 km/h standhalten. Dadurch wird nur ein einziger Fuß pro Zaun benötigt, statt ansonsten gleich vier bis fünf Steinfüße. Das spart Material- und Transportkosten. Auch den Umweltschutz haben die Unternehmer im Blick und lassen die Produkte in Frankfurt aus recyclebarem Material herstellen.
Die Geschäftsidee entstand bereits vor sieben Jahren
Wie viele andere Clubbetreiber klagt auch Keser über die finanzielle Notlage durch die Corona-Pandemie. „Die Corona-Hilfen sind ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Keser im Interview mit unserem Onlinesender. Auch wenn Veranstaltern wie Keser durch die Corona-Pandemie erhebliche Einnahmen verloren gehen, ist das Vorhaben aber nicht rein durch die Krise entstanden. Die innovativen Sicherungselemente waren bereits 2013 im Test auf Festivals im Einsatz, bis Anfang 2019 schließlich das Patent vorlag. „Der Veranstaltungsmeister des SEMF, Klaus Schränkler, kam damals auf mich zu und meinte, ob ich nicht eine Idee hätte, die den Zaun nicht zum Kippen bringt“, erzählt Keser. Gesagt, getan – die Idee für eine neue Art von Sicherungselement war geboren. Jetzt sollen die mobilen Bauzaunelemente endlich auf den deutschen Markt kommen und für Sicherheit in der City sorgen. „Wir starten erst mal in Deutschland, der Vertrieb in insgesamt 23 europäischen Ländern ist aber geplant“, verrät Keser. Bis dahin solle der Fencefoot zum Standard in Deutschland werden.
Foto: Fridas Pier GmbH