Exklusiv: Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Karin Maag gibt Mandat vorzeitig ab
Diese Nachricht bringt früh Bewegung in den Stuttgarter Bundestagswahlkampf. Die CDU-Abgordnete Karin Maag wird ihr Mandat in Berlin zum 1. Juli abgeben und nicht wie geplant am 26. September für den Wahlkreis Stuttgart II antreten. Das ist allein deswegen kurios, da Maag bereits im vergangenen September von ihrer Partei für die Wahl nominiert wurde. Nun muss sich der CDU-Kreisverband schnell nach Ersatzkandidaten umsehen.
Karin Maag: „Es war mir eine Ehre“
Die Bundestagsabgeordnete Karin Maag hat am Sonntagabend gegenüber unserem Onlinesender bestätigt, ihr Mandat zum 1. Juli abgeben zu wollen. „Es war mir eine Ehre, dass ich die CDU Stuttgart und meinen Wahlkreis 12 Jahre in Berlin vertreten konnte“, sagt Maag. Sie habe ein spannendes Angebot aus dem Gesundheitsbereich erhalten, das sie wahrnehmen wolle. „Ich werde die schönen Augenblicke im Wahlkreis, das gebraucht werden, das helfen können, sehr vermissen“, so Maag. Die Gesundheitspolitikerin wechselt wohl als unparteiisches Mitglied zum Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA). Dort würde Maag auf die Professorin Elisabeth Pott folgen, die aus gesundheitlichen Gründen das Gremium verlassen hat.
Die CDU hatte Maag für die Bundestagswahl im September bereits nominiert
Ein Beweggrund für die Entscheidung dürfte wohl auch die Ungewissheit des Wahlausgangs im September sein. Nach dem schwachen Abschneiden bei der Landtagswahl fürchten zunehmend mehr CDU-Abgeordnete um ihr Mandat. Im September des letzten Jahres hatte die CDU Maag als Kandidatin für das nördliche Stadtgebiet im Wahlkreis II nominiert. Damals setzte sich die ehemalige Büroleiterin von OB Wolfgang Schuster nur knapp gegen Maximilian Mörseburg durch. Der ehemalige Vorsitzende der Jungen Union Stuttgart und CDU-Stadtrat holte beachtliche 89 von 194 Stimmen, während Maag 104 Stimmen für sich verbuchen konnte.
Setzt der CDU-Kreisverband jetzt auf den jungen Maximilian Mörseburg?
Der Kreisverband ist nun gefordert, schnell einen Nachfolge für Maag zu finden. Maximilian Mörseburg gilt in CDU-Kreisen als legitimer Nachfolger von Maag, der als junges Gesicht frischen Wind nach Berlin bringen könnte. Der 29-jährige Mörseburg bestätigte am Sonntagabend bei STUGGI.TV sein Interesse an einer erneuten Kandidatur. „Ich brenne für meine Heimatstadt Stuttgart und würde mich auch in den aktuellen, schwierigen Zeiten aufstellen lassen“, sagt Mörseburg. Obwohl bislang nicht auf der Tagesordnung gelistet, könnte die Mandatsabgabe von Maag am Montagabend zum Thema in der Sitzung des CDU-Kreisverbandes werden.
Update: Am Montagvormittag (19. April) wurde bekannt, dass die Junge Union Stuttgart Maximilian Mörseburg als möglichen Nachfolger von Maag unterstützt. Die CDU Stuttgart habe mit Mörseburg eine „historische Chance ein frisches Gesicht mit urbanem Profil als Bundestagskandidaten“ für den Wahlkreis Stuttgart II zu nominieren, heißt es in einer Mitteilung der Jungen Union.
Foto: pag, Anna Fiolka