17-jähriger Schüler entwickelt Suchmaschine für Impftermine

In den Osterferien hat der 17-jährige Julian Ambrozy eine Suchmaschine für Impftermine entwickelt. Lange Wartezeiten und Klickstrecken sollen so bei der Terminvereinbarung umgangen werden. Bereits 2,5 Millionen Impftermine wurden über das Portal des Schülers vermittelt.

Portal umgeht Zwischenschritte bei der Terminvereinbarung

Wer über das offizielle Impfportal in Deutschland einen Termin für eine Covid-19-Impfung vereinbaren möchte, verbringt meist viel Zeit in virtuellen Warteräumen. Wer es nach mehreren Schritten dann bis zur Terminvergabe geschafft hat, steht am Ende häufig dennoch mit leeren Händen da, weil keine Termine verfügbar sind. Das Portal des Schülers Julian Ambrozy soll hierbei Abhilfe verschaffen. Die Impftermin-Suchmaschine „Impftermin Übersicht“ überspringt diese Schritte für den Nutzer, indem es eine Übersicht der verfügbarer Termine zur Verfügung stellt. Dazu fragt das Portal den aktuellen Status der Impfzentren kontinuierlich ab. Wenn Termine verfügbar sind, werden diese auf der Seite „Impftermin Übersicht“ angezeigt und der Nutzer wird per Link direkt auf die Seite des Impfzentrums weitergeleitet. Über 2,5 Millionen Termine hat Ambrozy so mit seiner Webseite bereits vermittelt. Besucht haben das Portal sogar schon mehr als 31 Millionen Menschen.

Terminvereinbarung für Opa gab Anstoß für die Plattform

Den Anstoß für die Plattform habe ihm die Terminvereinbarung für seinen Opa gegeben. „Ich habe durch meinen Opa mitbekommen, wie schwer es ist, einen Impftermin zu bekommen“, erklärt Ambrozy. Daher habe er die Suchmaschine entwickelt. „Die erste Version hat drei Stunden gedauert“, so Ambrozy. Damit habe er dann einen Termin für seinen Großvater gefunden. Um sein Tool zur Webseite auszubauen, investierte der 17-Jährige 20 bis 30 weitere Stunden an Arbeit. „Ich habe gesehen, dass es solche Plattformen schon einmal gab. Im März wurden diese leider geschlossen“, erzählt Ambrozy. Deshalb habe er sich entschlossen, sein Tool weiterzuentwickeln und als öffentlich zugängliche Plattform einzurichten. Die Nutzung des Portals ist komplett kostenfrei. Die Betriebskosten für seine Webseite finanziert Julian Ambrozy durch Spenden. Wer möchte, kann dem 17-Jährigen über einen Link auf seiner Webseite einen virtuellen Kaffee ausgeben.

Ambrozy entwickelt Service auch aktuell noch weiter

Bereits vor sechs bis sieben Jahren habe er mit dem Programmieren angefangen, erklärt Ambrozy. Seine Impftermin-Suchmaschine hat er in den Osterferien entwickelt. Ambrozy wohnt in Ostfildern bei Stuttgart. Das Angebot von „Impftermin Übersicht“ beschränkte sich zunächst nur auf die nähere Umgebung. Mittlerweile sind neben Baden-Württemberg jedoch noch acht weitere Bundesländer und dessen Impfzentren verfügbar. Den Service entwickelt der Schüler dabei auch jetzt noch weiter. So wirbt er aktuell bei Arztpraxen darum, dass sie sich auf seinem Portal registrieren. Auch eine App des Services ist in der Beta-Version für Android-Nutzer bereits verfügbar. Die iOS-Variante soll ebenfalls zeitnah verfügbar sein. Genauere Informationen dazu verbreitet Ambrozy auf seinem Twitter-Account.

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Foto: Privat