So lief die Wiedereröffnung der Gastronomie am Donnerstag
Die Corona-Lage in Stuttgart entspannt sich etwas. Nach Monaten im Lockdown, durfte die Gastronomie am Donnerstag erstmals wieder öffnen. Im Gespräch mit STUGGI.TV ziehen zwei Betreiber ein gemischtes Fazit zur Wiedereröffnung.
Gastronomie am Donnerstag erstmals seit Monaten wieder geöffnet
Nach einigem hin und her, inklusive Kommunikationspanne bei der Stadt, durfte die Gastronomie in Stuttgart am heutigen Donnerstag erstmals seit Monaten wieder für Besucher öffnen. Zuletzt hatte sich die Corona-Lage in der Landeshauptstadt etwas entspannt und die 7-Tage-Inzidenz hatte sich an fünf Werktagen in Folge stabil bei einem Wert unter 100 eingependelt. Mit dem außer Kraft treten der Bundesnotbremse konnte die Stadt deshalb ab dem heutigen Donnerstag erste Öffnungsschritte einleiten. Die Gastronomie darf daher ab sofort sowohl im Außen- als auch im Innenbereich zwischen 6 und 21 Uhr unter Auflagen wieder Gäste empfangen. Im Gespräch mit STUGGI.TV fällt das Fazit zum ersten Tag der Wiedereröffnung bei zwei Betreibern gemischt aus.
„Es war ein sehr spannender und unter dem Strich guter Tag“
Eren Altan vom Café Le Théâtre freut sich über die Öffnung. „Wir mussten uns wieder dran gewöhnen, was es bedeutet, zu kochen und zu kellnern“, erklärt Altan das Gefühl nach so langer Zeit wieder bei der Arbeit sein zu können. Allgemein sei es ein sehr aufregender Tag gewesen. Man habe aber das Gefühl, dass die Kunden aktuell noch etwas vorsichtig seien oder durch die regional voneinander abweichenden Regeln noch gar nicht wissen, dass die Gastronomie in Stuttgart wieder geöffnet ist. Der ganz große Ansturm sei bis zum Nachmittag daher noch ausgeblieben. Gegenüber den Auflagen für einen Besuch zeigt Altan Verständnis. Allerdings fresse die Überprüfung von Tests oder Impfnachweisen viel Zeit auf und die Kellner müssten dadurch mehr arbeiten. So würden wahrscheinlich auch die Betriebskosten steigen, weil man mehr Personal brauche. „Aber wir setzen es um und das geht auch“, so Altan. Trotz kleinerer Hürden zieht Altan ein positives Fazit: „Es war bislang ein sehr spannender und unter dem Strich guter Tag.“ Man sei aufgeregt, wieder geöffnet zu haben.
„Heute Mittag war es ein Flop“
Im Wirtshaus zum Hotzenplotz fällt das erste Fazit zur Wiedereröffnung pessimistischer aus. „Heute Mittag war es ein Flop“, so Inhaber Theocharis Vryzonis. Der Mittagstisch würde normalerweise von Schülern und Büroarbeitern besucht. Da Ferien sind und viele noch im Homeoffice arbeiten, sei daher noch nicht viel los gewesen. Obwohl das Telefon oft geklingelt habe, ist Vryzonis aber auch im Hinblick auf den Abend und die kommenden Tage zurückhaltend. Aufgrund der Auflagen könne die Lage für die Gastonomen katastrophal werden, äußert sich Vryzonis besorgt gegenüber unserem Onlinesender. „Momentan sind wir sehr eingeschränkt. Die Hürden sind eine Belastung für die Gastronomen“, so der Inhaber. Man sei schon aufgrund der begrenzten Fläche und dem Abstandsgebot eingeschränkt. Darüber hinaus fürchtet Vryzonis, dass die Testpflicht viele von einem Besuch abhalten könnte. Auch die Bürokratie sie mit den Tests oder Impfungsnachweisen schwierig für seine Mitarbeiter. „Ich wünsche mir ein volles Haus, aber wenn die Situation so ist, dann wird es schwierig“, sagt Vryzonis.
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Foto: Privat