SPD fordert Einsatz von mobilen Impfteams in Stuttgarter Corona-Hotspots
Die Stadtverwaltung hat am Mittwochmittag über die Corona-Hotspots in Stuttgart informiert. Insbesondere die Stadtteile Mühlhausen, Feuerbach, Zuffenhausen und Bad Cannstatt weisen einen deutlich höheren Anteil an positiven Coronafällen auf. Nach Informationen unseres Onlinesenders möchte die SPD nun einen Antrag im Gemeinderat einbringen, der den schnellen Einsatz von mobilen Impfteams in den Hotspots vorsieht.
SPD-Stadträtin Schanbacher: „Impfteams dorthin schicken, wo die Infektionsherde am größten sind“
Das Coronavirus schlägt überall zu. Jedoch gibt es auch in Stuttgart Stadtviertel und Straßenzüge, in denen deutlich überhöhte Corona-Fallzahlen zu verzeichnen sind. Im Rückblick auf die erste und zweite Welle sind besonders die Stadtteile Mühlhausen, Feuerbach, Zuffenhausen und Bad Cannstatt betroffen. Die Stadt Mannheim setzt seit zwei Tagen in ihren Hotspot-Vierteln auf mobile Impfteams, um die Fallzahlen vor Ort effektiv zu drücken. Genau das fordert jetzt die SPD-Fraktion im Gemeinderat auch für die Landeshauptstadt. „Die Inzidenzen in Stuttgart sind seit Mitte April auf einem besorgniserregend hohen Stand. Jetzt muss entschlossen gehandelt werden“, sagt die Stadträtin Lucia Schanbacher gegenüber STUGGI.TV. Man müsse die mobilen Impfteams daher dorthin schicken, wo die Infektionsherde am größten seien. „Dort ist das Risiko deutlich höher, an Corona zu erkranken und im schlimmsten Fall zu sterben.“
In Stuttgart sind mobile Impfteams schon unterwegs
Mobile Impfteams sind in der Landeshauptstadt schon länger im Einsatz, vor allem in Altenheimen und Gemeinschaftsunterkünften. Nach der Bekanntgabe der Studienergebnisse wünscht sich die SPD-Gemeinderätin Schanbacher von Seiten der Stadt eine intensive Prüfung, ob die Teams auch direkt in den betroffenen Vierteln eingesetzt werden können. „Ein Einsatz von mobilen Impfteams würde helfen, die dritte Welle zu brechen“, sagt Schanbacher. Das Impfen dürfe nicht zur sozialen Frage werden, weshalb mit Impfangeboten zeitnah gegengesteuert werden müsse. Derzeit bereitet die SPD-Fraktion einen entsprechenden Antrag vor. Stuttgarts Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann kündigte am Mittwochmittag eine erweiterte Impfkampagne an. „Wir werden gezielt und verstärkt in die jeweiligen Stadtteile gehen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“ Dabei gehe es um eine konkrete und persönliche Ansprache „von vertrauten Personen vor Ort“.
Die Stadtverwaltung möchte mit allen Beteiligten sprechen
Ob tatsächlich mobile Impfteams in besonders betroffene Stadtbezirke geschickt werden können, ist noch offen. „Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, ob mobile Impfteams in den stärker betroffenen Stadtteilen eingesetzt werden“, sagt Sußmann. Erst müsse analysiert werden, inwieweit eine solche Maßnahme „gerechtfertigt und notwendig“ sei. Der Einsatz solcher Teams sei aber definitiv eine Option. Zunächst sollen Gespräche mit dem zuständigen Sozialministerium geführt werden. Die SPD fordert derweil die Verwaltung zum schnellen Handeln auf. „Es geht hier um nichts weniger, als um Menschenleben, das muss uns klar sein. Ich erwarte in einer solchen Situation, dass man nichts unversucht lässt“, sagt Lucia Schanbacher. Das Gesundheitsamt Stuttgart bestätigte auf Nachfrage, sich dem Thema anzunehmen. „Wir sind bereits daran, dies zu prüfen“, sagt Leiter Stefan Ehehalt. Ab wann mobile Impfteams in den Hotspots bestenfalls eingesetzt werden können, sei noch offen.
VIDEO: So lief der Betrieb im Corona-Impfzentrum in Stuttgart im Dezember 2020 an
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