Die Stadt Stuttgart will die Infrastruktur in der City weiter verbessern und nachhaltiger gestalten. Dafür wurde nun das erste "Stuttgarter Rechteck" im Westen eingeweiht. Für die Rechtecke gehen allerdings einige der ohnehin knappen Parkplätze verloren.
„Stuttgarter Rechtecke“ sollen Fußwege frei machen
Auf dem Weg durch Stuttgart sieht man sie in Zukunft wohl öfter: Die sogenannten „Stuttgarter Rechtecke“. Die Verkehrsinseln gehören zum Fußverkehrskonzept der Stadt. Am heutigen Mittwoch wurde in der Schloßstraße 73 am Mobilitätspunkt Schloß-/Johannesstraße das erste Rechteck vorgestellt. Das Rechteck soll dazu dienen, Fußgängern die Mobilität zu erleichtern, indem dort gebündelt Gegenstände platziert werden, die ansonsten auf dem Gehweg stehen – wie Parkscheinautomaten, Fahrradbügel, Sitzmöglichkeiten, Abfallbehälter oder Beschilderungen. Bei der Einrichtung können zum Beispiel Parkplätze am Straßenrand in Multifunktionsflächen umgewandelt werden.
Öffentlicher Raum in Großstädten begrenzt
Schon immer gibt es in Großstädten große Konkurrenz um die Interessen der Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer, wo der öffentliche Raum nur begrenzt zur Verfügung steht. Dieses Problem sei besonders in der Stuttgarter Innenstadt sichtbar, meint Michael Münter, Leiter des Referats Strategische Planung und Nachhaltige Mobilität, bei der Präsentation vor Ort. „Oftmals sind die Gehwege zu schmal, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Gleichzeitig ist eine Verbreiterung der Gehwege aufgrund der Interessens- und Zielkonflikte an vielen Stellen schwer umsetzbar oder schlichtweg nicht möglich“, sagt Münter. Die Rechtecke sollen da ansetzen und Hindernisse oder Engpässe auf den Gehwegen vermeiden. Allerdings wird die Parkplatzsituation in Stuttgart weiter belastet, denn für die Rechtecke müssen Parkplätze geopfert werden.
10.000 Euro kostet ein Stuttgarter Rechteck
Für die Einrichtung der Stuttgarter Rechtecke muss die Stadt durchaus tief in die Tasche greifen. 10.000 Euro müssen pro Rechteck investiert werden. Die Kosten werden vom Tiefbauamt getragen. In diesem Jahr sollen noch weitere Rechtecke folgen. „Derzeit prüft die Stadt, welche weiteren Standorte für Stuttgarter Rechtecke geeignet wären. Zehn weitere Rechtecke in den Innenstadtbezirken, vor allem in Straßen mit viel Mischverkehr, sollen als Nächstes folgen.“, so Jochen Hutt, Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr beim Tiefbauamt. Auch der Bezirksvorsteher des Stadtteils West, Bernhard Mellert, spricht sich klar für weitere solcher Rechtecke aus: „In Stuttgart-West ist der Anteil der Fußgänger besonders hoch. Ziel ist es, möglichst viele weitere Rechtecke einzurichten und das Zufußgehen in Stuttgart noch attraktiver und sicherer zu machen.“, so Mellert.
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Foto: Stadt Stuttgart/Thomas Hörner