Ein Jahr nach Krawallnacht: Aktionstag am 19.6. in Stuttgart
Knapp ein Jahr ist es nun her: In der Nacht des 20. Juni 2020 kam es in der Stuttgarter Innenstadt zu gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen Polizeibeamte, Streifenwagen und Ladengeschäfte angegriffen und geplündert wurden. Mit einem Aktionstag soll dieses Ereignis nun nochmals aufgearbeitet werden. Dafür werden am Samstag, 19. Juni in der Nähe des Eckensees verschiedene Stände aufgebaut. Bei einer Podiumsdiskussion sollen sich Jugendliche Gehör verschaffen können.
Aktionstag in der Nähe des Eckensees
Die „Nacht des Schreckens“ vor gut einem Jahr wirft noch immer Schatten auf die baden-württembergische Landeshauptstadt. Die Mobile Jugendarbeit der Stadt Stuttgart veranstaltet deshalb am Samstag, 19.6.2021, in Zusammenarbeit mit dem Verein Team Tomorrow und einigen weiteren Einrichtungen unter dem Motto „Wie soll sich die Innenstadt verändern?“ einen Aktionstag in der City. Dabei sollen von 13 bis 16 Uhr auf dem Fußballplatz des Königin-Katharina-Stifts am Eckensee verschiedene Aktionsstände aufgebaut werden. Ab 16 Uhr findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der sich die Stuttgarter, vor allem Jugendliche, mit einbringen können. Die Ergebnisse und Forderungen sollen dann der Politik vorgelegt werden.
Die Podiumsdiskussion ist für alle Bürger geöffnet
Die Podiumsdiskussion aus dem „Fußballkäfig“ am Königin-Katharina-Stift ist für alle Bürger geöffnet und wird außerdem per Live-Stream übertragen. Die Stuttgarter sollen sich hier selbst zu Wort melden und ihre Themen und Wünsche diskutieren können. Die Veranstalter der Jugendorganisation Team Tomorrow wollen damit junge Menschen unterstützen, sich Gehör zu verschaffen – insbesondere jene, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Am 19. Juni sollen Jugendliche daher unter anderem nach ihrer Vorstellung einer jugendgerechten Innenstadt gefragt werden. Ob es vor Ort eine Personenbegrenzung geben wird, steht aktuell noch aus.
„Nacht des Schreckens“ in Stuttgart
In der Nacht von Samstag des 20. Juni 2020 kam es in der Stuttgarter Innenstadt zu Randalen und Plünderungen, bei denen Polizeibeamte, Streifenwagen und Ladengeschäfte angegriffen wurden. Mit Stangen und Steinen wurden Fahrzeuge und Scheiben eingeschlagen. Über 200 Polizeibeamte waren vor Ort im Einsatz. Gruppen von Feiernden hatten sich in der Innenstadt zusammengeschlossen, nachdem die Polizei wegen eines Rauschgiftdelikts ermittelt hatte. Ähnliche Szenen spielten sich vor kurzem an der Freitreppe am Schlossplatz ab. Dort hielten sich am 29. Mai abends rund 500 Personen auf, ohne das Alkoholkonsumverbot und die Corona-Regeln zu beachten. Es kam zu Flaschenwürfen auf Polizeibeamte, die Freitreppe wurde geräumt. Im Anschluss kam es zu Sachbeschädigungen entlang der Königstraße.
VIDEO: Reaktionen auf die brutalen Ausschreitungen in Stuttgart im Juni 2020
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Autoren: Janina Bytzek, Johannes Frank
Foto: Julian Rettig