Stadt Stuttgart entwickelt Abstandstracker: Bald wieder größere Kultur-Events möglich?
Die Hoffnung auf baldige Normalität steigt: Die Stadt Stuttgart hat gemeinsam mit der Universität des Saarlandes einen neuen Abstandstracker entwickelt, der die Kontaktnachverfolgung bei Kulturveranstaltungen erleichtern soll. Damit sollen z.B. wieder größere Konzerte in Innenräumen möglich sein.
Sind größere Kultur-Events bald wieder möglich?
Diese Meldung macht vielen pandemiegeplagten jungen Menschen Hoffnung: Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat gemeinsam mit der Universität des Saarlandes einen Distanztracker im Scheckkarten-Format entwickelt. Damit könnten in Zukunft die Abstände zwischen den Besuchern während Indoor-Kulturveranstaltungen genau gemessen und Begegnungen registriert werden. Ziel des Modellprojekts ist es, baldmöglichst auch wieder größere Kulturveranstaltungen in Innenräumen zu ermöglichen – unabhängig von Inzidenzwerten. „Die Zeit der Öffnungen geht einher mit mehr Kontakten. Daher haben wir ein Projekt entwickelt, das Infektionsrisiken besser erkennt, die Sicherheit erhöht und Öffnungen smart gestaltet“, sagt die Stuttgarter Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann.
Neue Technologie soll den Echtzeit-Abstand messen
So könnten die Tracker ein Warnsignal abgeben, wenn sie einander zu nahe kommen und dabei helfen, später enge Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln. Das würde eine enorme Entlastung für Gesundheitsämter und Testzentren bedeuten. „Ein Echtzeit-Warnsystem meldet unverzüglich potenziell gefährliche Begegnungen durch Vibration oder Alarmton. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz eines innovativen und hochpräzisen Ultrabreitband-System, das Abstände bis auf 10 Zentimeter genau erkennen kann“, erklärt der wissenschaftliche Leiter, Prof. Thorsten Lehr.
Einsatz vor allem in der Popkultur und bei Jugend-Events geplant
Außerdem erkennt die Technologie Hotspots, an denen sich während einer Veranstaltung viele Menschen tummeln. So können Veranstalter das Hygienekonzept sogar während der Veranstaltung anpassen. Besonderen Wert will die Stadt Stuttgart beim Einsatz des neuen Tools auf Popkultur und Jugendveranstaltungen legen. Gute Nachrichten für die vielen Jugendlichen, die ihre Freizeit im vergangenen Jahr hauptsächlich zu Hause verbringen mussten.
Gemeinderat entscheidet am 17. Juni
Bisher ist das Modellprojekt der Stadt Stuttgart in Deutschland einmalig. Das Vorhaben könnte eine bahnbrechende Neuerung für Veranstalter und Besucher bedeuten. Das Land Baden-Württemberg und der landesweite Städtetag haben dem Projekt bereits zugestimmt, jetzt muss nur der Stuttgarter Gemeinderat am 17. Juni noch sein Go geben. Vielleicht ist der Konzert- oder Poetry Slam-Besuch dann in naher Zukunft mit dieser Tracking-Karte möglich.
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Foto: Adobe Stock