Circus-Festival in Stuttgart: Endlich wieder Manegenluft schnuppern
Nach einer langen Zwangspause kehrt in das große Circuszelt des Circus Circuli wieder Leben zurück. Am vergangenen Wochenende fand das zweitägige Circus-Festival auf dem Gelände des Stadtteilbauernhofs im Bezirk Bad Cannstatt statt. In zahlreichen Vorstellungen präsentierten die Kinder und Jugendlichen Kunststücke, Artistik und auch Clownerie. Die Darsteller und das Publikum einte die große Freude, wieder Circusluft zu schnuppern.
Erst seit fünf Wochen darf wieder geprobt werden
Der Geruch von Crêpe liegt schon in der Luft, noch bevor man das Gelände des Stadtteilbauernhofs betritt. Auf dem weiträumigen Gelände im Stadtbezirk Bad Cannstatt residiert der Circus Circuli. Hier können Kinder artistische Kunststücke lernen. Sie sollen dabei Erfahrungen sammeln, „die sie stark und mutig für das Leben machen“, sagt Thomas Schäberle, der Leiter des Circus Circuli. Nach dem langen Corona-Lockdown durften die Kinder und Jugendlichen erst seit fünf Wochen wieder gemeinsam vor Ort proben. Am vergangenen Wochenende konnte das Publikum des Stuttgarter Circus-Festivals das Erlernte in insgesamt zwölf Aufführungen bestaunen. „Wir haben versucht, trotz allem ein buntes Programm auf die Beine zu stellen“, so Schäberle.
Schäberle: „Trainieren mit Maske ist alles andere als einfach“
Im Training mussten die rund 120 Circus-Schüler Maske tragen. „Beim Training mit Maske sind die Kinder im Vergleich sehr still,“ sagt Thomas Schäberle. Er freue sich schon, „wenn man mal wieder ohne Maske trainieren kann“. Insgesamt habe die Freude überwogen, endlich wieder gemeinsam proben zu können. „Es haben sich alle gefreut, wieder ihre Freunde aus der Circusfamilie zu treffen“, sagt Schäberle. Das Besondere am Konzept: Die erfahrenen Jugendlichen werden selbst zum Trainer und bilden die Nachwuchs-Artisten ab sechs Jahren aus. „Zwischen 6 bis 27 Jahren ist beinahe jedes Alter vertreten“, sagt Schäberle.
Der Applaus tut diesmal besonders gut
Hannah Benz arbeitet beim Circus Circuli als Jugendtrainerin. Auch während des Lockdowns hat die 27-Jährige versucht, Kontakt zu ihren Schülern zu halten. „Es gab verschiedene Onlineangebote, aber das ist einfach nicht das gleiche, wie gemeinsam in Präsenz zu trainieren“, sagt Benz. Die fünfwöchige Vorbereitung auf des Festival war im Vergleich zu den früheren Ausgaben sehr knapp. „Es gab sehr wenig Zeit zum Proben, aber dafür finde ich, hat das ganz gut geklappt“, meint Benz und lächelt zufrieden. Spätestens nach den verschiedensten Vorführungen von Trapez bis zur humoristischen Clownerie ist der anschließende Applaus Balsam für die Seele. Und der Crêpe schmeckte danach gleich doppelt so gut.
VIDEO: „Finde es sehr erfüllend“ – Thomas Schäberle über seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (Beitrag vom 21.11.2018)
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Fotos: STUGGI.TV