Der Bereich rund um den Höhenpark Killesberg ist erneut Schauplatz eines sexuellen Übergriffes geworden. In der Nacht zum Sonntag wurde eine 18 Jahre alte Frau von drei noch unbekannten Männern sexuell bedrängt.
18-jährige Frau am Höhenpark Killesberg sexuell bedrängt
In der Nacht zum Sonntag haben drei unbekannte Männer im Bereich des Höhenpark Killesberg eine 19 Jahre alte Frau sexuell bedrängt. Damit muss die Stuttgarter Polizei erneut aufgrund eines schwerwiegenden Sexualdelikts ermitteln. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge saß die Frau gegen 3 Uhr im Bereich der „Grünen Fuge“ alleine auf einer Bank. Dort begegnete sie drei Männern, von denen einer sich zu ihr auf die Bank setzte und versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Dabei wurde der Mann übergriffig und legte der jungen Frau eine Hand auf ihren Oberschenkel, woraufhin die 18-Jährige sich entfernen wollte. Dabei kam sie jedoch ins Stolpern und fiel zu Boden. Der auf der Bank sitzende Mann folgte ihr, packte sie am Arm und rief einen der beiden anderen zu sich. Während nun einer der Männer die Frau festhielt, öffnete der andere ihre Hose und versuchte diese herunterzuziehen. Die Frau wehrte sich dabei mit Tritten und schrie lautstark um Hilfe. Nachdem der dritte Mann schließlich seine Begleiter aufforderte, von der Frau abzulassen, entfernten sich die drei Männer zu Fuß in Richtung Stresemannstraße. Alle Männer sollen etwa 20 bis 21 Jahre alt gewesen sein. Der Täter, der die junge Frau in ein Gespräch verwickelte, hatte braunes lockiges Haar und trug ein weißes T-Shirt. Der zweite Mann trug eine karierte Hose und eine Basecap. Der dritte Mann hatte eine schlanke Statur, hatte seine Haare in einen Zopf gebunden und trug ebenfalls eine Basecap.
Vergewaltigung am Killesberg vor rund einem Monat
Der sexuelle Übergriff auf die Frau in der Nacht auf Sonntag war der zweite schwere Sexualdelikt im Bereich des Killesberg innerhalb kürzester Zeit. Bereits vor rund einem Monat meldete die Polizei eine Vergewaltigung nach einer auf Instagram beworbenen Open-Air-Party im Höhenpark Killesberg. Auch damals wurde eine 18-Jährige Opfer der Attacke. Nachdem sie ihre Freundinnen auf der Party verloren hatte und nach ihnen suchte, wurde die Frau von einer Gruppe aus zwei jungen Männern und einer jungen Frau angesprochen und verfolgt. Während sich ein Mann und die Frau von der Geschädigten abwendeten, lief der zweite Mann aus der Gruppe weiter hinter der 18-Jährigen her. Der Täter trug sie ein kurzes Stück zu einem noch nicht bekannten Tatort, drückte die Frau zu Boden, zog ihr das Kleid nach oben und vergewaltigte sie. Anschließend flüchtete er. Der damalige Täter wurde als etwa 1,75 Meter groß und mit südländischen Aussehen beschrieben. Er war mit einer kurzen, schwarzen Hose und einem hellen T-Shirt bekleidet und sprach Deutsch ohne Akzent und Dialekt. Erkenntnisse auf seine Person liegen weiterhin nicht vor. Die Polizei in Stuttgart sieht aktuell keinen Zusammenhang zwischen den beiden Taten.
„Sobald es dunkel ist, denkt man sich: Was lauert hinter der Ecke?“
Das Verbrechen in der Nacht zum Sonntag rückt das Thema sexuelle Übergriffe und Gewalt noch mehr in das Bewusstsein der Stadtgesellschaft und verlangt nach Lösungen. „Nein, auf jeden Fall nicht!“, antwortete die 18-jährige Sarina bei einer Befragung unseres Onlinesenders am Marienplatz auf die Frage, ob man sich als Frau in Stuttgarts nachts noch sicher fühlen könne. Die Aussagen und Sorgen der jungen Frau decken die Probleme in der Gesellschaft schonungslos auf. „Sobald es dunkel ist, denkt man sich: Was lauert hinter der Ecke?“, erklärt Sarina. Sie glaube nicht, dass das Problem mit der Corona-Krise zu tun habe. Die Situation sei auch außerhalb der Pandemie dieselbe. Sie glaube dabei nicht, dass es sich hierbei um ein Thema der Politik handle. Vielmehr sei es eine Frage der Erziehung. „Es ist die Einstellung. Frauen sind keine Dinge“, definiert Sarina das Problem. Im Hinblick auf die Vergewaltigung am Killesberg äußert sich die 18-Jährige deutlich: „Killesberg war früher der Ort, an dem man mit der Familie spazieren gegangen ist, mittlerweile ist es der Ort, an dem man vergewaltigt wird.“
VIDEO: Gibt es für Jugendliche nicht genug Platz in der Landeshauptstadt?
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Foto: STUGGI.TV