„Erwarten 2G-Betrieb ohne Einschränkungen“: Clubs kritisieren neue Corona-Verordnung scharf
Seit letzten Freitag gilt in Baden-Württemberg die neue Corona-Verordnung. Für die Clubs ergibt sich dadurch die Möglichkeit des 2G-Modells, das den Wegfall der Maskenpflicht und die Aufhebung jeglicher Beschränkungen beim Tanzen in Innenräumen vorsieht. Das gilt jedoch nur innerhalb der Basisstufe. Für die Clubszene ist das zu wenig. In einem offenen Brief wendet sie sich daher an die Landesregierung und fordert weitere Anpassungen.
Clubs fordern Betrieb ohne Einschränkungen
Die letzten Freitag in Kraft getretene Corona-Verordnung sieht für die Clubs vor, dass in der Basisstufe bei einer 2G-Regelung die Maskenpflicht entfällt und die Aufhebung jeglicher Beschränkungen beim Tanzen in Innenräumen gilt. Die Interessengemeinschaft Clubkultur begrüßt zwar diesen ersten Schritt, hat sich nun aber dennoch in einem offenen Brief direkt an die Landesregierung gewendet. Die Sorge der Clubszene: In den höheren Stufen des Modellplans drohen wieder Einschränkungen, die den Clubs schaden. In dem Brief fordern sie deshalb, dass die Clubs und Musikspielstätten im Land in allen drei Stufen ihren Betrieb ohne weitere Einschränkungen fortsetzen können.
Gibt es eine sichere Zukunftsperspektive?
Bereits in mehreren Gesprächen der Clubszene mit Vertretern des Landes wurde über Lösungen für die Clubs verhandelt. Bereits früh in den Gesprächen habe der Interessenverband das Thema der langfristigen Planung als eine der wichtigsten Forderungen der Clubbetreiber angebracht. Im damaligen Gespräch sei ihnen auch zugesichert worden, dass Clubs und Livemusikspielstätten zumindest für Geimpfte und Genesene spätestens ab diesem Herbst ohne Einschränkung öffnen könnten. „Wir erwarten deshalb 2G ohne Maske bei voller Kapazität unabhängig vom Stufenplan.“ heißt es in dem Brief. Die Clubszene fahre nun ihre kulturellen Aktivitäten hoch, doch sie alle bräuchten dringend eine Planungssicherheit, um weiterhin sinnvoll wirtschaftlich agieren zu können. Auch die Buchung von Bands, DJs und Personal gehört da dazu. Den Clubbetreibern solle eine sichere Zukunft geboten werden.
Andere Bundesländer gehen voran
Außerdem regt die IG Clubkultur an, bundesweit einheitliche Regelungen einzuführen. Besonders für Künstler, die durch ganz Deutschland touren, würde dies die Planungen vereinfachen. In vielen anderen Bundesländern, zum Beispiel im direkten Nachbarland Bayern, werde es schon wie vom Interessenverband gefordert gehandhabt. Colyn Heinze vom Stuttgarter Club Kollektiv unterstützt die Forderung. „Einige Stuttgarter Clubbetreiber haben wegen mangelnder Planungssicherheit immer noch nicht geöffnet, da sie nicht wissen, wie lang es normal geht.“, sagt Heinze gegenüber unserem Onlinesender. Viele Clubs hätten nach der zwangsweisen Schließung auch wieder Personal gefunden. Wenn sich Betriebe dann aber für 2G entscheiden, müsse Sicherheit gewährleistet sein.
VIDEO: Anfang 2020 mussten alle Clubs und Bars in Stuttgart schließen, das kulturelle Leben wurde lahmgelegt. Das haben die Stuttgarter zu Beginn der Pandemie gesagt.
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