Stuttgarter Schüler sammeln Ideen für die „Stadt von morgen“
Mehr Digitalisierung, besserer ÖPNV: Die Schüler des Dillmann-Gymnasiums in Stuttgart-Mitte haben Ideen gesammelt, wie Stuttgart zu einer „Smart City“ heranwachsen kann. Gemeinsam mit Ex-OB-Kandidat Marian Schreier diskutierten sie am Donnerstagabend ihre Ideen und Visionen für die „Stadt von morgen“.
Junge Menschen entwerfen Visionen für eine „Smart City“
Schwammstadt, Car-Sharing und ausreichend Fahrradwege: Die Schüler am Dillmann-Gymnasium zeigen, dass sich junge Menschen mit der Zukunft ihrer Stadt beschäftigen wollen. Die Ideen ihrer Stadt der Zukunft haben sie mit Expertenunterstützung entwickelt und in Minecraft selbst gebaut. Beim Thema Klimaschutz sei „ein Schritt besser als kein Schritt“, sagt eine Schülerin. Deshalb sind beinahe alle Dächer begrünt oder mit Solaranlagen ausgestattet, Diesel und Verbrenner haben im Großteil der Entwürfe keinen Platz mehr.
Ex-OB-Kandidat Schreier: „Dahinter stecken Visionen“
Organisiert wurde die Veranstaltung in einer Kooperation mit der Reinhold-Maier-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stiftung. Als Verwaltungsexperte war Ex-OB-Kandidat Marian Schreier eingeladen. Die Ideen der Schüler hält er unter den richtigen Voraussetzungen für realistisch. „Das Besondere an den Vorstellungen der Schüler ist, dass eine Vision dahinter war“, sagt Schreier. Die Verwaltung müsse allerdings ebenso Veränderungswillen zeigen, damit die Vision einer Smart City gelingen könne. „Dann sind auch diese Ideen umsetzbar“, so Schreier. Umso wichtiger sei es, junge Menschen in Zukunft mehr in den politischen Prozess einzubinden.
Schreier: In Stuttgart ist noch „Luft nach oben“
Schreier mischte mit seinem digitalen Wahlkampf als unabhängiger Kandidat bereits die OB-Wahl im letzten Jahr auf. Seit 2015 ist der 31-Jährige Bürgermeister der Gemeinde Tengen im Hegau und setzt dort stark auf Bürgerpartizipation. Für Stuttgart sehe er auf dem Weg zur Smart City noch „Luft nach oben“. „Die Strukturen der Verwaltung stammen aus einer anderen Zeit“, so Schreier.
Wie weit ist Stuttgart auf dem Weg zur Smart City?
Die Leiterin des „Smart City Institute“ in Stuttgart, Chirine Etezadzadeh, stimmt Marian Schreier in diesem Punkt zu. „Visionen müssen von unten und von oben kommen. So große Veränderungen kann ein Bürgermeister oder eine Verwaltung nicht alleine stemmen“, sagt Etezadzadeh. Auf der Homepage der Stadt Stuttgart sind mittlerweile einige Masterpläne zu Themen wie emissionsfreie Mobilität oder Klimaschutz veröffentlicht. Man habe in Stuttgart eine gute Ausgangslage, findet Etezadzadeh, es fehle jedoch an Erlebbarkeit: „Die Bürger müssen den Nutzen von Maßnahmen in ihrem Alltag spüren.“ Die Ideen der Schüler am Dillmann-Gymnasium haben jedenfalls gezeigt, dass sich junge Menschen in die Gestaltung ihrer Zukunft einmischen wollen.
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