Warnstufe droht: Stadt warnt vor Einschränkungen für Ungeimpfte
Die Corona-Fallzahlen in Stuttgart schießen aktuell wieder in die Höhe. Das Gesundheitsamt befürchtet in den nächsten Tagen das Erreichen der Warnstufe. Dann gelten verschärfte Corona-Maßnahmen. Vor allem ungeimpfte Personen sind davon betroffen.
Corona-Zahlen in Stuttgart explodieren
Wie im vergangenen Jahr um diese Zeit steigen auch jetzt wieder die Coronafälle in der Landeshauptstadt immer weiter an. Die aktuelle 7- Tage-Inzidenz liegt bei 168, sie ist so hoch wie seit Mitte Mai nicht mehr. Das Gesundheitsamt verzeichnete in den vergangenen zehn Tagen einen Anstieg der Inzidenz von 100 auf 168. Dabei ist die Lage offenbar unübersichtlich: 85 Prozent der Erkrankungen seien keiner Einrichtung zuzuordnen. Jede zehnte Infektion betreffe einen Schüler. „Die Inzidenz der Kinder und Jugendlichen sticht zwar in der Analyse hervor, ist aber vor allem Ausdruck einer allgemein steigenden Inzidenz“, sagt Stefan Ehehalt, der Leiter des Gesundheitsamtes. Bei den Ungeimpften habe sich die 7-Tage-Inzidenz innerhalb einer Woche fast verdoppelt: Von 183 auf aktuell 312. Bei den Geimpften liegt die Inzidenz laut Gesundheitsamt aktuell bei 62.
Gesundheitsamt erwartet Warnstufe in den nächsten Tagen
Ehehalt, rechnet mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Fallzahlen und damit auch mit einer weiteren Belastung des Gesundheitssystems. „Die vierte Welle wächst weiter an. Die Zahlen ähneln denen vom Oktober 2020“, so der Gesundheitsamtsleiter am heutigen Donnerstag. Diese Entwicklung sei aber nicht überraschend. „In der kälteren Jahreszeit verlagert sich das Leben in die Innenräume, so entstehen auch mehr enge Kontakte und Infektionen werden häufiger.“ Das Gesundheitsamt erwartet schon für die kommenden Tage das Erreichen der Warnstufe. Diese liegt vor, wenn landesweit die Auslastung der Intensivbetten mit COVID-19-Patienten an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen die absolute Zahl von 250 erreicht. Das Landesgesundheitsamt macht den Eintritt der Warnstufe durch Veröffentlichung im Internet bekannt; die in der Corona-Verordnung geregelten Maßnahmen der Warnstufe gelten dann ab dem Tag nach der Bekanntmachung.
Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte
Die wesentlichen Änderungen der Warnstufe im Vergleich zur Basisstufe bestehen darin, dass für den Testnachweis bei 3G nur noch ein PCR-Test gilt, aber kein Schnelltest mehr. Außerdem dürfen sich Personen, die nicht immunisiert sind, nur noch mit weiteren fünf nicht immunisierten Personen und dem eigenen Haushalt treffen. Wo in der Basisstufe etwa für Veranstaltungen, Gastronomie oder Sport im Freien keine besonderen Anforderungen bestehen, verlangt die Warnstufe 3G. Diskotheken dürfen in der Warnstufe nur noch mit 2G betreten werden, stehen also nur noch Geimpften und Genesenen offen. Von weitergehenden Maßnahmen will die Stadt aktuell noch absehen. „Wir beobachten die Entwicklung auch weiterhin genau und treffen die erforderlichen Maßnahmen. Welche dies sind, werden wir Anfang November erörtern, auch mit Blick auf die nächsten Schritte des Landes.“
VIDEO: Bereits im April warnte Gesundheitsamtsleiter Stefan Ehehalt vor der Ansteckungsgefahr in der Stadt
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Foto: STUGGI.TV