Fotogalerie: So sieht der neue „The Ratskeller“ aus
Der Stuttgarter Ratskeller hat sich über Jahre zu einer historischen Institution der Landeshauptstadt entwickelt. Seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts werden im Keller des Stuttgarter Rathauses neben Gästen reihenweise namhafte Politiker aus dem Ländle empfangen. Nach der Schließung 2016 wird am 27. November die Wiedereröffnung gefeiert - mit einer neuen Unternehmensphilosophie.
Von David Rau und Konrad Röhm
Neben dem Paternoster hat das Stuttgarter Rathaus noch mehr zu bieten: Zum Beispiel das Lokal im Keller. Ein historischer Ort, an dem sich bis zur Schließung 2016 so mancher Politiker das Feierabend-Weinchen schmecken ließ. Den Ratskeller gibt es bereits seit 1904 – zu Hoch-Zeiten wurden hier täglich über 4.000 „Viertele“ ausgeschenkt. Im vergangenen Jahr wurde nicht nur der traditionelle Weinkeller für zehn Millionen Euro komplett restauriert, sondern zeitgleich an einem neuen Image gefeilt. Ab dem 27.11.2021 können nun wieder Gäste empfangen werden. Das Kult-Lokal heißt nun „The Ratskeller“. Eine gewisse Ähnlichkeit zur neuen Kampagne der baden-württembergischen Landesregierung „The Länd“ ist nicht von der Hand zu weisen.
„The Ratskeller“: Die Suche nach dem neuen Image
„Der Name steht schon länger fest“, sagt die Betreiberin Denise Schuler. Er habe nichts mit der „The Länd“-Kampagne zu tun, weshalb man die Diskussionen auch nicht verstehen könne. „Es bleibt jedem freigestellt, auch nur ‚Ratskeller‘ zu sagen“, sagt die Pächterin. Trotz der Kritik wolle man am neuen Namen festhalten. „The Ratskeller wird definitiv bleiben“, sagt Schuler. Gerade im Vergleich zu den Ratskellern in den anderen Städten, habe das ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. „So findet man uns über Google und Instagram einfach besser“, sagt Schuler.
OB Nopper ist not amused
OB Frank Nopper reagierte alles andere als begeistert auf die neue Namensgebung: Er kündigte bereits im Vorfeld an, weiterhin nur „Ratskeller“ zu sagen. Der ehemalige Backnanger Rathauschef verbindet das Lokal unter dem Rathaus mit Tradition. Trotzdem wird er sicher irgendwann auf einem der 500 Sitzplätze Platz nehmen. Der neue Ratskeller teilt sich in mehrere Bereiche auf. Zum Frühstück ist ab 9:30 Uhr die Tagesbar geöffnet, ab 11:30 Uhr wird zum Mittagessen der große Bereich freigegeben. Im Außenbereich wird es auf dem Marktplatz die bekannte Ratskeller-Terrasse geben. Auch in der Hirschstraße wird eine Außengastronomie mit 30 Tischen angeboten. Im Innenbereich gibt es ein separates Turmzimmer, das für besondere Anlässe angemietet werden kann.
Das Speisenangebot: Schwäbisch trifft auf international
Wer bisher Käsespätzle, Rostbraten oder Linsen essen wollte, war im Ratskeller immer gut aufgehoben und wird sich auch weiterhin zu Hause fühlen. In Zukunft sollen aber auch internationale Gerichte angeboten werden, die die schwäbischen Küche kreuzen. So wird es orientalische Köfte mit schwäbischen Kartoffelsalat geben. Oder Maultaschen in einer arabischen Frühstückssuppe. Auf der Wochenkarte finden sich wechselnd Themengerichte zu den 13 Partnerstädten der Stadt Stuttgart. „Ich freue mich schon auf die Mumbai-Woche“, sagt Denise Schuler voller Vorfreude. Beim Probeessen für die Presse überzeugen vor allem der Zwiebelrostbraten und die Käsespätzle.
Arbeiten die Stadträte bald in der „Working Area“?
Gegenüber der Bar gibt es eine sogenannte „Working Area“. Auf den 48 Plätzen befinden sich Steckdosen, sodass die Arbeit mit Laptop und Tablet problemlos erledigt werden kann. Im gesamten Bereich steht ein freies Wlan-Netzwerk zur Verfügung. Vielleicht findet man hier bald den ein oder anderen Stadtrat, der seine Anträge lieber in der Atmosphäre vom „The Ratskeller“ schreibt.
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Fotos: STUGGI.TV