Jugend-Experte schlägt Alarm: „Es war ein schlechtes Jahr für Jugendliche“
Geschlossene Clubs, Ausgangssperren und leere Jugendhäuser: Die Pandemie hat auch in diesem Jahr besonders für Jugendliche viele Einschnitte mit sich gebracht. Wir haben mit dem Jugend-Experten Marcel D'Apuzzo über die aktuelle Situation gesprochen.
Die Jugendlichen sind im politischen Prozess untergegangen
Die Krawalle in der Stuttgarter Innenstadt und am Marienplatz sind allen Stuttgartern noch gut in Erinnerung geblieben. Laut Marcel D’Apuzzo waren sie aber nur eine Folge der Corona-Einschränkungen.“Die Bedürfnisse der Jugendlichen wurden nicht gehört“, so der Jugend-Experte. Zur Pubertät gehöre dazu, sich mit seinen Freunden legal treffen zu können. Im politisch turbulenten Jahr 2021 seien die Jugendlichen an den Rand geschoben worden. Da sich in den vergangenen zwei Jahren junge Menschen nicht daheim treffen konnten, sei auch die soziale Ungleichheit verstärkt worden.
Die Folgen der Pandemie sind langfristig
Das neue Jahr 2022 steht vor der Türe und die Hoffnung auf bessere Zeiten ist groß. Die Folgen der Pandemie für Jugendliche könnten aber noch länger andauern. Fehlende Ausbildungsplätze, ausgebliebene Zukunfts-Perspektiven und die Schäden des Homeschoolings könne man nicht innerhalb von ein paar Monaten kompensieren, sagt D’Apuzzo. Für die Zukunft wünscht sich der Sozialpädagoge mehr Berücksichtigung der Jugendlichen: „Man sollte zunächst einmal mit den Jugendlichen reden und sie nicht als Randerscheinung liegen lassen“. Der Stuttgarter Stadtkenner freut sich dennoch auf das neue Jahr – sein Tipp für Silvester ist aber, sich nicht zu viele gute Vorsätze zu machen.
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