Corona-Maßnahmen in Baden-Württemberg: Wie geht es ab Februar weiter?
Erneut will die Landesregierung Änderungen an der aktuellen Corona-Verordnung vornehmen. Unter anderem soll das Stufensystem der Corona-Maßnahmen nochmals angepasst werden. Man müsse aufgrund von Omikron für "neue Spielregeln" sorgen, so Ministerpräsident Kretschmann.
Sind ab Februar Lockerungen in Sicht?
Obwohl die Zahlen das Gegenteil anzeigten, hielt die Landesregierung an der Alarmstufe II fest und warf damit den eigens erarbeiteten Corona-Stufenplan über Bord (STUGGI.TV berichtete). Die Alarmstufe II bleibt vorerst bis 1. Februar bestehen. Aber wie geht es ab Februar weiter? Institutionen und Bürgern fehlt die Planungssicherheit. Zwei Wochen vorher ist noch völlig offen, ob mit Lockerungen zu rechnen ist. „Erst wenn wir belastbare Daten haben, werden wir die Regelungen weiter fortschreiben. Die Konsequenzen aus der aktuellen Omikron-Variante sind noch nicht wirklich belastbar“, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der Regierungspressekonferenz am Dienstag. „Wir brauchen mindestens 18 Tage seit Dominanz der Omikron-Variante. Wir werden die Zeit nutzen, um mit Vorsicht zu agieren“, ergänzt Sozialminister Manne Lucha (Grüne).
Kretschmann: „Omikron muss für neue Spielregeln sorgen“
In den kommenden Wochen will die Landesregierung also beobachten, inwiefern Lockerungen das Gesundheitssystem in Baden-Württemberg belasten würden und entsprechende Maßnahmen treffen. Aber sind Lockerungen wie die Zulassung von größeren Veranstaltungen in Zeiten von Omikron überhaupt wieder vorstellbar? Aktuelle Trends zeigen zumindest, dass die Variante zwar deutlich ansteckender ist, aber zu überwiegend milderen Krankheitsverläufen führt. Seitens der Landesregierung will man jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen. „Wegen der großen Anzahl an Ansteckungen kann die Belastung auf den Intensivstationen dennoch steigen“, sagt Ministerpräsident Kretschmann. Das Wachstum der Omikron-Variante müsse aufgrund der aktuellen Erkenntnisse „für neue Spielregeln sorgen“.
Neues Stufensystem: Belastung des Gesundheitssystems soll wichtigster Indikator bleiben
Diese neuen Regeln sollen mit einer Überarbeitung des Stufenplans in Baden-Württemberg einhergehen, wie die Deutsche Presse-Agentur vermeldete. Wie dieser Plan aussehen soll, ist noch unklar. „Die Dynamik von Omikron ist nicht absehbar“, sagt Manne Lucha. Der Sozialminister plädiert aber dafür, weiterhin die Belastung des Gesundheitswesens als wichtigsten Parameter für neue Verordnungen heranzuziehen. In vergangenen Corona-Wellen habe man „sehenden Auges gewusst“, dass die Fallzahlen ansteigen. Dennoch habe man Lockerungen erlassen, „weil die Systematik der damals geltenden Verordnungen uns das so impliziert haben“, so Lucha. Das wolle man nun verhindern. Ministerpräsident Kretschmann will zumindest die nächste bundesweite Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag (24.1.) abwarten und aktuelle Zahlen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heranziehen.
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