Studie: Was Jugendliche in der Pandemie am meisten belastet
Homeschooling unter schlechten Bedingungen, geschlossene Freizeiteinrichtungen, wenige Kontakte: Dass Jugendliche stark unter den Pandemie-Folgen leiden, ist mittlerweile bekannt. Jugend-Experten sprechen von fehlendem sozialem Ausgleich oder zu wenig Beachtung in der Politik. Eine Studie belegt nun, wie sehr junge Menschen wirklich unter den Corona-Einschränkungen leiden.
Studie zeigt Pandemie-Folgen für Jugendliche
„Ich wünsche mir mein altes Leben zurück“, „Bitte berücksichtigt doch die psychischen Probleme der jungen Menschen“: Solche Sätze fielen in einer Befragung der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) aus dem Sommer 2021. Vor allem bei der Reduktion sozialer Kontakte und psychischer Gesundheit wurden junge Menschen in der Pandemie besonders auf die Probe gestellt. Knapp die Hälfte der Jugendlichen mussten in der Pandemie ihr Hobby ganz aufgeben und konnten es nicht digital weiter betreiben. Sozial schwache und jüngere Jugendliche fühlten sich besonders eingeschränkt.
Die Kluft zwischen Jung und Alt
An der Studie haben knapp 3000 junge Menschen aus Baden-Württemberg teilgenommen, über die Hälfte davon gingen noch zur Schule. Bei den jungen Menschen macht sich zu einem nicht unerheblichen Teil die Ungeduld breit. Nicht wenige plädieren tatsächlich dafür, die Corona-Maßnahmen aufzuheben und wünschen sich eine baldige Rückkehr zur Normalität. Außerdem äußerten knapp 80 Prozent der Jugendlichen, dass Corona die Gesellschaft spaltet. Die jungen Befragten finden: Die Kluft zwischen der Jugend und der Generation 60 plus ist seit der Pandemie gewaltig auseinandergegangen.
„Hört auf die Jugend“
Aber auch positive Veränderungen können die Jugendlichen der Pandemie abgewinnen. So favorisieren einige Schüler zum Beispiel die Freiheit, einen Teil des Unterrichts via Homeschooling fortzuführen, um sich selbst besser organisieren zu können. Auch das Bewusstsein für körperliche und mentale Gesundheit ist mehr in den Fokus der jungen Menschen gerückt. „Während Corona war es plötzlich normal über Gefühle wie Stress, Müdigkeit, Ausgelaugtheit zu sprechen, ohne dass dafür ein akuter Grund wie fünf Klausuren in einer Woche vorliegen musste“, berichtet ein Schüler. Andere wiederum empfinden die gesellschaftliche Solidarität als eine positive Entwicklung und haben einen klaren Wunsch an die Politik: „Hört auf die Jugend“.
VIDEO-DOKU: Kein Platz für Jugendliche in Stuttgart?
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Foto: STUGGI.TV