Zweite Chance fürs Abitur: Kultusministerin will Null-Punkte-Regel abschaffen
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper plant Erleichterungen bei der Abiturprüfung. Prüflinge mit null Punkten sollen eine zweite Chance bekommen. Das sorgt für Diskussionen.
Erleichterungen im Abitur
Abiturienten, die in einer mündlichen Prüfung null Punkte holen, fallen durch. So ist die aktuelle Regelung in Baden-Württemberg. In den schriftlichen Abiturprüfungen kann ein Null-Punkte-Ausrutscher dagegen mit mindestens drei Punkten in der mündlichen Nachprüfung noch gerettet werden. Kultusministerin Theresa Schopper will diese beiden Regelungen nun erleichtern. So sollen Härtefälle vermieden und Ausgleichsmöglichkeiten geschaffen werden.
Mit null Punkten nicht gleich durchgefallen
Die neue Regelung sieht für jeden der fünf Teile der Abiturprüfung – drei schriftliche, zwei mündliche Prüfungen – die Möglichkeit einer zusätzlichen mündlichen Prüfung vor. Bislang waren bei null Punkten in der schriftlichen Prüfung drei Punkte im Mündlichen notwendig, um zu bestehen. Künftig soll ein Punkt in der zusätzlichen Prüfung reichen. „Wir wollen den Prüflingen nicht den ganzen Abschluss nehmen, nur weil sie einen Blackout haben“, teilt das Ministerium mit.
Meinungen gehen auseinander
Für die Schüler nimmt die neue Regelung ein wenig den Prüfungsdruck, weil eine zweite Chance gesichert ist. Das begrüßt beispielsweise auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. In der Koalition sorgen die Pläne eher für Unruhe. Die CDU und FDP verteidigen die Null-Punkte-Regelung, die erst unter Schoppers CDU-Vorgängerin Susanne Eisenmann eingeführt worden war. Aus den beiden Fraktionen heißt es, man brauche gewisse Mindestanforderungen im Abitur, um das Bildungsniveau zu halten.
VIDEO: Abitur 2021 – Wie lief die Prüfung im Fach Deutsch?
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Foto: STUGGI.TV