Vom Abitur bis zur Realschulprüfung: „Wie schwer wird es dieses Jahr, Frau Kultusministerin?“
Die Abschlussprüfungen in Baden-Württemberg rücken immer näher. Ende April starten die schriftlichen Abiturprüfungen, im Mai folgen die Prüfungen an den Realschulen und Werkrealschulen. Für die Abschlussklassen ist der Schulunterricht immer noch alles andere als normal. Die Pandemie nimmt maßgeblichen Einfluss auf die Prüfungsvorbereitung. Unter anderem dazu spricht STUGGI.TV Chefredakteur David Rau mit Kultusministerin Theresa Schopper.
Schopper erwartet gute Abschlussnoten
Bei den diesjährigen Abschlussklassen erwartet die Kultusministerin einen guten Notendurchschnitt. Bereits in den vergangenen Jahren seien die Noten unter Corona-Bedingungen gut ausgefallen. „Die diesjährige Oberstufe war komplett unter Corona-Bedingungen und das ist schon nochmal was anderes“, sagt Theresa Schopper (Grüne). Dennoch zeigt sie sich zuversichtlich hinsichtlich der diesjährigen Abschlussprüfungen: „Da wird es viele Erfolgserlebnisse geben.“
Psychische Belastung soll bei den Prüfungen mit bedacht werden
Nicht nur schulisch, sondern auch mental haben Kinder und Jugendliche mit am meisten unter der Pandemie gelitten. „Wir haben ins Augenmerk genommen, dass Corona die Situation an den Schulen und die psychische Situation der Schüler beeinträchtigt haben“, sagt Schopper. Um faire Bedingungen zu schaffen, wird wieder an einigen Stellschrauben gedreht. Auch die Klassenfahrten sollen wieder wie gewohnt stattfinden können. „Man erinnert sich hinterher eher an die Klassenfahrt als daran, wie ich eine binomische Formel auflöse“, sagt Schopper.
So werden die Prüfungen angepasst
Bei Prüfungen mit einer Gesamtarbeitszeit von 180 Minuten oder mehr gibt es 30 Minuten zusätzlich an Zeit. Bei kürzeren Prüfungen gibt es 15 Minuten obendrauf. Ausgenommen sind hier die Prüfungsbereiche der Berufsschule sowie der bundesrechtlich geregelten Bildungsgänge. Darüber hinaus wird es für die schriftlichen Prüfungen wie in den vergangenen beiden Schuljahren zusätzliche Prüfungsaufgaben zur Vorauswahl für die Lehrer geben. So können die Lehrkräfte diejenigen Aufgaben auswählen, deren Themengebiete intensiver im Unterricht durchgenommen wurden. Bereits bei der Erstellung der Prüfungsaufgaben wurde dabei die Sondersituation der Schüler von den Aufgabenkommissionen berücksichtigt. Zudem gibt es eine „Blackout-Garantie“: Wer die mündliche Prüfung aufgrund eines Blackouts nicht besteht, darf sie nochmal wiederholen.
Bald keine Corona-Regeln mehr in der Schule?
Am 20. März sollen in vielen Bereichen in ganz Deutschland die Corona-Beschränkungen fallen. Wie es mit den Corona-Beschränkungen in den Schulen weitergeht, kann die Kultusministerin aktuell noch nicht beantworten. Noch warte man auf Anzeichen aus Berlin. „Ab dem 20. März wissen wir nicht, was in den Instrumentenkasten für die Länder gelegt wird“, sagt Schopper. Ab der Woche vom 14. März werden im Kultusministerium aber erste Rückmeldungen erwartet, unter welchen Bedingungen der Schulbetrieb künftig stattfinden wird. Fest steht aber: In Zukunft soll nicht mehr fünf Tage lang getestet werden, wenn ein Schüler Kontakt zu einem infizierten Mitschüler hatte. „Wir müssen das Testen langsam ausschleichen lassen“, sagt Schopper.
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