Ohne Partymusik und Maßkrüge: Das sind die Pläne für das „Frühlingsfest light“
Keine Festzelte, die Partymusik gestrichen: Das 82. Stuttgarter Frühlingsfest wird sich deutlich verändern. "Es wird ein zurückhaltendes Fest werden", sagt Stuttgarts Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU). Der Veranstalter setzt in der "Light"-Version auf einen Mix aus Freizeitpark und Biergärten in verschiedener Größe. Die Öffnungszeiten werden reduziert, zudem wird es vier Schließtage geben.
Bürgermeister Fuhrmann: „Bewusste Entscheidung für das Fest“
Nach zweijähriger Pause soll ab dem 16. April wieder ein Stuttgarter Frühlingsfest stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Kriegssituation in der Ukraine wird es allerdings nur eine „Light“-Version werden. „Der Druck aus der Bevölkerung ist groß, die Leute wollen, dass wieder ein Fest stattfindet“, sagt Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann. Die Schausteller-Betriebe benötigen nach einer langen Durststrecke wieder Einnahmen. Auch deswegen habe sich die Stadt laut Fuhrmann „ganz bewusst für das Fest entschieden“. Am Montagnachmittag hat der Veranstalter In.Stuttgart seine Pläne für das Fest konkretisiert. Geschäftsführer Andreas Kroll erwartet „kein kleineres, sondern ein größeres Interesse als zuletzt am Frühlingsfest.“
Reduzierte Öffnungszeiten und Schließtage
Beim letzten Frühlingsfest im Jahr 2019 konnte der Veranstalter rund 1,2 Millionen Besucher auf dem Cannstatter Wasen begrüßen. „Natürlich werden wir dieses Mal weniger Besucher haben“, sagt Andreas Kroll. Aus Kostengründen wird der Rummel nicht durchgehend an allen 23 Tagen geöffnet sein. Jeweils am Montag und Dienstag (25. und 26. April sowie 2. und 3. Mai) bleibt das Gelände dicht. Zudem werden die Öffnungszeiten deutlich reduziert. Unter der Woche öffnet das Fest erst um 14 Uhr, am Wochenende um 12 Uhr. Abends wird zudem eine Stunde früher geschlossen. Zugangskontrollen und eine Maskenpflicht wird es nach derzeitigem Stand nicht geben.
Weg von lauten Zelten und Partymusik
Die drei großen Festzelte Grandls, Göckelesmaier und Wasenwirt werden nicht zum Aufgebot des „Frühlingsfest light“ gehören. Dafür werden Biergärten in unterschiedlichen Formen und Größen aufgebaut werden. Fest geplant ist das bekannte Almhüttendorf von Festwirtin Nina Renoldi. Auf laute Partymusik und Ein-Liter-Bierkrüge möchte der Veranstalter gänzlich verzichten. „Das passt nicht in die aktuelle Zeit, wenn man die Bilder aus der Ukraine sieht“, sagt Geschäftsführer Kroll. Man tendiere mehr zu einem Familienfest im Biergarten-Style. Das bekannte Wasen-Partypublikum soll bewusst nicht angesprochen werden.
Schausteller sehnen sich nach Arbeit
Der Aufbau auf dem Cannstatter Wasen ist bereits in vollem Gange. Insgesamt bereiten sich rund 23o Schausteller auf das Frühlingsfest vor. „Wenn man schon jetzt über das Gelände läuft, geht einem das Herz auf“, sagt Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Südwest. Sein Fahrgeschäft befinde sich zwar noch nicht im Aufbau, aber er könne es kaum erwarten, bis es losgeht. „Wir brauchen einfach ganz dringend wieder Einnahmen“, sagt Roschmann. Preiserhöhungen wolle man insbesondere bei Kinder-Angeboten vermeiden. Jedoch fehlen den Schaustellern große Teile des Personals, das in den zwei Pandemie-Jahren abgewandert ist. So dauert der Aufbau des Riesenrads anstatt sieben Tagen nun 14 Tage.
Veranstalter plant Volksfest in der Normalversion
Nach dem Frühlingsfest ist bekanntlich vor dem Cannstatter Volksfest, das dann in der Vollversion stattfinden soll. „Wir planen ganz normal“, sagt Geschäftsführer Andreas Kroll. Das könne sich aufgrund der Pandemie oder einer „verstärkten kriegerischen Lage“ wieder ändern. Laut Veranstalterangaben warten viele Wasen-Fans sehnsüchtig auf den Start am 23. September. Der Fassanstich wird dann erstmals von Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) übernommen. Auf dem Frühlingsfest darf ganz traditionell „Wasen-Bürgermeister“ Thomas Fuhrmann ran.
VIDEO: Frühlingsfest – so mache ich schöne Wasen-Bilder
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Foto: STUGGI.TV