Ruhestand für Tierpfleger „Crocodile Harry“ nach 47 Jahren in der Wilhelma
Ein Spezialist für die gefährlichsten Krokodile und die giftigsten Schlangen: Nach 47 Jahren geht Harry Aberle in den Ruhestand. Ein schwerer Abschied für die Wilhelma. Mit seinem Motto "Jeder Tag kann mein letzter sein" war der Krokodilflüsterer bekannt für seine spektakulären Fütterungen mit springenden Krokodilen.
Der letzte große Erfolg
„Freddy. Freddy komm!“ Auf das Kommando von Harry Aberle gleitet das größte Krokodil in ganz Deutschland heran. Dann springt das 520 Kilo schwere Tier auf Aberles Befehl bis zu den Hinterbeinen aus dem Wasser und schnappt sich das Huhn, das Aberle ihm hinhält. Es ist sein letzter großer Erfolg, bevor er an Ostern nach 47 Jahren als Tierpfleger in den Ruhestand geht. In und für die Wilhelma gelebt, hatte der Vaihinger gefühlt eigentlich schon immer. Bereits in der Schule soll er auf die Frage, was er einmal werden möchte, geantwortet haben: „Pfleger in der Wilhelma“.
„Harry Aberle ist ein Unikat“
Aberle leitete das Tierpflege-Team im Terrarium der Wilhelma. Mit seiner Arbeit und seiner großen Energie ist er sehr beliebt. „Harry Aberle ist ein Unikat“, sagt Zoo-Direktor Thomas Kölpin. International bekannt wurde „Crocodile Harry“ dadurch, dass er dem einzigartigen weißen Krokodil Tong das Springen beigebracht hat. Solch spektakuläre Fütterungen gibt es in ganz Europa kein zweites Mal.
Schwerer Abschied für die Wilhelma
Dass er den Ruhestand überhaupt erreicht hat, verdankt der Tierpfleger seinem sicheren Umgang mit den gefährlichen Tieren. „Routine ist Fluch und Segen zugleich“, weiß Aberle. Gedankenlos werden kann er sich bei seiner Arbeit nicht erlauben: Da muss jeder Griff sitzen. Harry Aberle hinterlässt sehr große Fußstapfen. Für die Wilhelma gilt es nun einen Nachfolger für den Krokodilflüsterer zu finden.
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Foto: Harald Löffler/Eye-of-the-Tiger