Der Ärger mit den E-Scootern: Stadt will Maßnahmen ergreifen
Immer wieder kommt es zu Problemen mit den kleinen Rollern. Oftmals gibt es Beschwerden über E-Scooter, die Fuß- und Radwege blockieren. Die Stadt hat nun eine aktuelle Bilanz gezogen und arbeitet an Gegenmaßnahmen. So sollen die Probleme in den Griff bekommen werden.
Immer wieder Ärger mit E-Scootern
Mitten auf dem Gehweg, quer auf Grünflächen oder sogar im Fluss: Immer wieder gibt es Ärger mit achtlos zurückgelassenen E-Scootern. Weil E-Scooter vor allem oftmals falsch abgestellt werden, arbeitet die Stadt Stuttgart an mehreren Lösungen. Die Problematik war Thema bei den zurückliegenden Sitzungen des Beirats für Menschen mit Behinderungen und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Technik. Seit Sommer 2019 gehören E-Scooter zum Stuttgarter Stadtbild. Sie werden vor allem von jungen Menschen für kürzere Wegstrecken genutzt. Beim Abstellen ist aber offensichtlich vielen nicht klar: E-Scooter dürfen zwar auf den Gehwegen geparkt werden, diese jedoch nicht blockieren. Vor allem für Menschen mit Behinderungen sind fahrlässig abgestellte E-Scooter mitunter gefährliche Stolperfallen.
Extra Abstellplätze in der Innenstadt
Die Stadt hat daher entlang der Theodor-Heuss-Straße erste Abstellplätze für E-Scooter eingerichtet. Neun weitere Abstellflächen im Stadtzentrum sollen kommen. Gemeinsam mit den Sharing-Anbietern wurden dafür Plätze ausgesucht, beispielsweise in der Nähe von Haltestellen. Das teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Die Standorte werden in den Apps der jeweiligen Anbieter besonders hervorgehoben. Die Nutzer sollen Belohnungen in Form von Freiminuten oder Fahrguthaben bekommen, wenn der E-Scooter ordentlich auf einem dieser Parkplätze abgestellt wird. „Wir begrüßen zudem, wenn Abstellangebote an Mobilitätshubs, so zum Beispiel in Parkhäusern oder an Bahnhöfen, eingerichtet werden“, sagt Susanne Scherz, Leiterin der Abteilung Straßenverkehr im Amt für öffentliche Ordnung.
Über GPS kann man Plätze sperren
Mit einem technischen Kniff hat die Stadt die Möglichkeit, ganze Bereiche vor wild abgestellten E-Scootern zu schützen. „Bereiche, in denen großflächig das Abstellen von E-Scootern unpassend ist, werden mittels Geofencing mit Parkverbotszonen belegt“, sagt Susanne Scherz. Über GPS könnten so Plätze, Fußgängerzonen, Grünflächen oder Veranstaltungsbereiche virtuell gesperrt werden. Es gibt aber auch für alle Bürger eine einfache Möglichkeit, verkehrswidrig abgestellte E-Scooter schnell beseitigen zu lassen: An den Rollern sei eine Telefonnummer der Anbieterfirmen angebracht, dort könne man den Falschparker melden. Die Firmen sind dann verpflichtet, solche Roller innerhalb kurzer Zeit zu entfernen.
Unfälle sollen reduziert werden
Ein Problem ist auch die stetig steigende Zahl von Unfällen mit E-Scootern. Viele Unfälle sind dabei auf Alkoholeinfluss zurückzuführen. Als problematisch hat sich vor allem das Verhalten von Nutzern erwiesen, die E-Scooter als „Spaßfahrzeug“ verstehen. Laut Unfallbericht des Polizeipräsidiums Stuttgart wurden im Jahr 2021 von den 147 registrierten Unfällen mit Personen- oder Sachschaden rund 80 Prozent von den E-Scooter-Fahrenden verursacht. Auch hier soll sich die Lage verbessern: Mittel Geofencing wäre eine Geschwindigkeitsdrosselung in Fußgängerbereichen möglich. Die Anbieter sollen außerdem vor Fahrtbeginn Reaktionstests schalten, damit die Nutzenden ihre Fahrtauglichkeit überprüfen können.
VIDEO: Wie sicher sind E-Scooter in Stuttgart?
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Foto: STUGGI.TV