Stuttgarter CDU will erstmals am Christopher Street Day teilnehmen
Kurswechsel bei der CDU Stuttgart: Erstmals in ihrer Geschichte plant die Partei, mit einem eigenen Truck an der CSD-Parade durch Stuttgart teilzunehmen. Das hat der Vorstand um den neuen Kreisvorsitzenden Thrasivoulos Malliaras beschlossen. Die Organisatoren des Christopher Street Day begrüßen den Schritt zwar, fordern aber auch eine konsequente Öffnung für queere Themen.
CDU erstmals beim CSD dabei
Seit November ist der neue CDU-Kreisvorsitzende Thrasivoulos Malliaras im Amt. Schon damals hat er sich vorgenommen, etwas zu bewegen und die konservative Partei zu modernisieren. Nun scheint die Stuttgarter CDU sich einem innerhalb der Partei kontroversen Thema zu öffnen: Der LSBTTIQ-Community. So habe der Vorstand den Beschluss gefasst, dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte der CDU am Christopher Street Day in Stuttgart mit einem eigenen Truck teilzunehmen. „Wenn sich zwei Menschen lieben und füreinander Verantwortung übernehmen, dann ist das keine Frage der sexuellen Orientierung“, sagt Malliaras gegenüber unserem Onlinesender. Vielmehr sollte man darüber gerade in diesen Zeiten sehr froh und glücklich sein und dürfe die Menschen nicht aufgrund ihrer Orientierung benachteiligen.
Malliaras: „Klar Farbe bekennen“
Mit einem eigenen Truck beim Christopher Street Day folgt die CDU den anderen Parteien, die in den letzten Jahren bereits bei der Parade dabei waren. Längst sind die Anliegen des CSD in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die hohen Zuschauerzahlen zeigen, welche Relevanz der CSD in Stuttgart und der Region inzwischen hat. „Eine Partei der Mitte, wie sie auch die CDU hier in Stuttgart sein möchte, sollte sich da dann auch nicht rausnehmen und sollte klar Farbe bekennen“, fordert Malliaras. Das wolle die Fraktion jetzt tun und habe daher beschlossen, zukünftig vollwertig am CSD teilzunehmen und somit bei der „größten Party der LSBTTIQ-Community dabei zu sein“. Am 30. und 31. Juli 2022 findet das CSD‐Straßenfest statt, die Parade als Höhepunkt ist am 30. Juli geplant.
LSBTTIQ-Community fordert klare Öffnung für queere Themen
Für Detlef Raasch ist das erstmal ein positives Zeichen. Der geschäftsführende Vorstand des CSD Stuttgart sieht eine Veränderung in der Partei, auch bedingt durch den Generationswechsel. „Ich denke, sie begreifen, dass mit queeren Themen inzwischen ganz anders umgegangen wird“, so Raasch gegenüber STUGGI.TV. Auch mit Malliaras‘ Vorgänger Stefan Kaufmann habe es einen Unterstützer gegeben, der aber in seiner Partei immer wieder auf Widerstände gestoßen sei. Deshalb fordert Raasch, dass sich die CDU auch wirklich den Themen öffnen und die Community ernst nehmen soll. „Ob es vielleicht auch nur ein Showeffekt ist, kann ich gerade nicht sagen“, so Raasch. Es werde sich zeigen, wie die CDU künftig wirklich mit den Themen umgehe.
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