Linksfraktion fordert mehr Tempo: Braucht es einen Klima-Bürgermeister für Stuttgart?
Das Linksbündnis im Rathaus will ein Klimareferat in Stuttgart etablieren. Ein solches Gremium sei aus der Sicht von "Die Fraktion" nötig, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Der SÖS-Vorsitzende Hannes Rockenbauch wirft der Stadtspitze vor, sich nicht um das Thema Klimaschutz zu kümmern. Rockenbauch bemängelt "katastrophale Aussagen" von OB Frank Nopper. Stuttgarts CDU-Chef hält dagegen: Aus Sicht von Alexander Kotz wolle Rockenbauch selbst zum "Klima-Bürgermeister werden".
Linksbündnis fordert Vorreiterrolle beim Klimaschutz
Der Klimaschutz in Stuttgart wird vernachlässigt. Dieser Meinung ist jedenfalls das Linksbündnis im Rathaus. Deshalb fordern sie – nicht zum ersten Mal – ein Klimareferat. Einen entsprechenden Antrag hat das Bündnis am Mittwoch gestellt. Ein Klimareferat „würde es erleichtern, die organisatorischen, personellen und finanziellen Herausforderungen zu meistern“, begründen die Fraktionen in ihrem Antrag. Einige andere Städte, zum Beispiel Heidelberg und Würzburg, haben bereits ein solches Referat. Sollte der Antrag nun bewilligt werden, erhofft sich das Linksbündnis eine Vorreiterrolle der Landeshauptstadt in Sachen Klimaschutz.
Rockenbauch: „Katastrophale Aussage von Nopper“
Das Linksbündnis stört vor allem, dass beim Thema Klimaschutz bisher in Stuttgart nichts passiert sei. „Die Stadtspitze um Oberbürgermeister Frank Nopper ist definitiv zu langsam“, sagt Fraktionsvorsitzender Hannes Rockenbauch. Vor allem im Bereich Sanierungen erhofft er sich mehr Tempo. Bis auf einige Pilotprojekte sei in der Stadt bisher nichts passiert und das Zeitfenster schließe sich. Rockenbauch moniert außerdem, dass Nopper sonst alles gerne zur Chefsache mache. Jedoch nicht beim Klimaschutz. „Wenn der OB sagt, das Klima ist nicht mehr Chefsache, das soll jetzt jemand anderes machen, das ist doch eine katastrophale Aussage“, so der SÖS-Stadtrat.
CDU-Chef Kotz: „Rockenbauch will selbst Klima-Bürgermeister werden“
Eine deutliche Zurückweisung der Aussagen von Rockenbauch kommt von der CDU. Der Fraktionsvorsitzende Alexander Kotz bemängelt, dass der Antrag des Linksbündnisses nichts neues sei und schon häufiger beantragt wurde. „Hannes Rockenbauch will selbst Klima-Bürgermeister werden“, sagt Kotz. Nur deshalb dränge er so darauf. Die CDU halte ein solches Klimareferat jedoch für nicht notwendig und nicht zielführend. Laut Kotz spiele der Klimaschutz in den Referaten bereits eine wichtige Rolle und die Vernetzung funktioniere gut. „Wir halten eine solche weitere Aufblähung der Verwaltung für überflüssig“, so Kotz. Ob das Linksbündnis mit seinem Antrag erfolgreich ist, bleibt abzuwarten.
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Foto: STUGGI.TV