Landesregierung bereitet sich mit 4-Punkte-Plan auf potenzielle Corona-Welle vor
Schon jetzt steigen die Infektionszahlen wieder. Im Herbst und Winter könnte es noch deutlich schlimmer werden. Baden-Württemberg wappnet sich aktuell mit Hochdruck für mögliche Infektionswellen. Dazu wurde jetzt ein 4-Punkte-Plan aufgestellt.
Landesregierung will vorbereitet sein
Keine Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen oder 2G-Regelungen: Momentan schränkt uns Corona kaum noch ein. Doch das könnte sich im Herbst und Winter wieder ändern. Nach Auskunft der Experten am Landesgesundheitsamt gibt es aktuell kaum Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe. Das Land will den Sommer trotzdem nutzen, um sich auf mögliche Infektionswellen im Herbst und Winter vorzubereiten. „Der Unterschied zu den vergangenen Jahren ist, dass mehr Menschen geimpft sind und dass die Omikron-Variante bei Geimpften in der Regel selten schwere Verläufe hat“, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Das Virus sei aber weiterhin unberechenbar.
Alte Regeln könnten bald wieder da sein
Mögliche Maßnahmen für den Herbst sind unter anderem Maskenpflicht, 3G-/2G-Zugangsregeln, Testpflichten und Kontaktbeschränkungen. „Ich hoffe aber sehr, dass wir nichts davon benötigen werden“, so der Ministerpräsident. Baden-Württemberg solle so gut wie möglich vorbereitet sein. Gesundheitsminister Manne Lucha ist sich sicher: „Eine Entscheidung über mögliche Maßnahmen erst im Herbst zu treffen, wäre schlicht zu spät“. Lucha ruft die Allgemeinheit dazu auf, jetzt schon einen Teil beizutragen. Dies könne man am besten mit dem Tragen von Masken in vollen Räumen und dem Nahverkehr tun.
Das Vierer-Paket der Landesregierung zur Corona-Abwehr
Der erste Aspekt des 4-Punkte-Plans ist Surveillance. Es soll immer klar sein, wo das Virus gerade am stärksten ist. Das soll vor allem mit scharf kontrolliertem Testen funktionieren. Auch geimpft werden soll wieder mehr. Die Landesregierung rechnet mit hoher Nachfrage nach Impfungen, sobald der auf Omikron angepasste Impfstoff da ist. Baden-Württemberg drängt den Bund außerdem, so schnell wie möglich ein neues Infektionsschutzgesetz zu erlassen. Der letzte Punkt ist ein Experten-Hearing, bei dem der Rahmen für das Corona-Management erarbeitet werden soll.
Webkonferenz zum Pandemie-Management
Das Experten-Hearing findet am 1. Juli in Form einer Webkonferenz statt. Das Corona-Management soll von Fachexperten, Vertretern der Kommunalverwaltung, der Gesundheitsämter und Universitätsklinika diskutiert werden. Es soll vor allem um eine Prognose des Infektionsgeschehens, die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und eine notwendige rechtliche Grundlage gehen. Auch Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche sollen Thema sein.
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