Fotogalerie: „Draußensitzen“ – Die Biergärten von früher bis heute
Heute ist es für die Menschen selbstverständlich, beim Besuch eines Cafés einen Platz auf der Terrasse zu erhalten. Wie die Anfänge und die Entwicklungen dieser Gartenwirtschaften waren, zeigt nun die Ausstellung "Draußensitzen - 300 Jahre Gartenwirtschaften in Stuttgart".
Ausstellung über Biergärten eröffnet
Auch aktuell sind sie sehr beliebt: Gerade bei den heißen Temperaturen im Sommer sitzen viele Stuttgarter gerne in den Außenbereichen von Cafés oder Restaurants. Mittlerweile ist es fast schon üblich, dass Gastronomiebetriebe eine Terrasse besitzen, wo die Gäste an sonnigen Tagen ihr Essen oder Feierabendbier unter freiem Himmel genießen können. Dass das nicht immer so war, zeigt nun die Ausstellung „Draußensitzen – 300 Jahre Gartenwirtschaften in Stuttgart“. Sie befindet sich im „Muse-o“, dem Museumsverein Stuttgart-Ost. Ab dem heutigen Sonntag (15 Uhr) können die Besucher die Ausstellung besichtigen.
Biergärten von früher bis heute
Zusammengestellt wurde die Ausstellung von dem Historiker Ulrich Gohl. Dieser hat rund 200 Abbildungen zusammengestellt, die jetzt an den Museumswänden hängen. Dabei hat sich der Historiker vor allem an Postkarten und Fotos bedient, aber auch kleine Fernsehfilme aus den 1960er bis 1980er Jahren sind auf einem Bildschirm zu sehen. „Vor allem seit Corona boomen die Gartenwirtschaften wieder und eine Gaststätte ohne Außenbewirtschaftung kann eigentlich schon fast zumachen. Und davon wollte ich die historische Wurzel suchen.“, sagt Gohl gegenüber unserem Onlinesender.
Die Biergärten von früher zum Anfassen
Neben den Bildtafeln an den Wänden stehen in der Mitte des Ausstellungsraums Sitzmöglichkeiten aus verschiedenen Jahrzehnten, wie sie in den historischen Gartenwirtschaften gestanden haben. Dort können die Besucher probesitzen und das Gefühl der damaligen Biergärten erleben. Hier dürfen Besucher mitgebrachte Speisen zu sich nehmen. Außerdem soll an ausgewählten Tagen dort durch die Museumsgastronomie bewirtet werden.
Wie alles begann
Die erste Erwähnung einer solchen Gartenwirtschaft hat Ulrich Gohl um das Jahr 1725 gefunden. Damals hatte sich ein Pfarrer über ein Gartenlokal beschwert. „Die waren übel beleumundet“, sagt Gohl: „Glücksspiel und Séparées gab es dort.“ Ihren Aufschwung erlebten die Biergärten im 19. Jahrhundert, vor allem, als Großbrauereien ab 1880 riesige Biergärten mit tausenden Plätzen aufmachten. Gaststätten nutzten häufig einfach den Hinterhof als Biergarten. Die Stuttgarter wären, im Gegensatz zu anderen Landesteilen, schon immer als „Draußenhocker berüchtigt“ gewesen, verrät Gohl.
Hier findet ihr die Ausstellung:
Öffnungszeiten
- 24. Juli bis 23. Oktober, jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr (Am Eröffnungssonntag ab 15 Uhr)
- Eintritt: 2 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
VIDEO: In unserer Serie „Top 7“ zeigen wir euch die sieben besten Biergärten in Stuttgart
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Fotos: Sammlung Gohl/Sammlung Unglaub/Sammlung Müller/Sammlung Unglaub/STUGGI.TV