Fotogalerie: Küken geschlüpft – Schneeeulen werden zum Publikumsrenner in der Wilhelma
Flauschiger Nachwuchs in der Wilhelma: Bei den beliebten Schneeeulen sind vor einigen Wochen gleich dreifach Küken geschlüpft. Nach 14 Jahren ist es der erste Nachwuchs für die Schneeeulen der Wilhelma. Mittlerweile können Besucher die Küken von Mutter Snow gut beobachten.
Schneeeulen sind auf Platz 3
Weiße Federn mit schwarzen Sprenkeln und große bernsteinfarbene Augen: Wenn man die Schneeeulen sieht, ist es kein Wunder, das sie echte Stars in der Wilhelma sind. In der Beliebtheitsskala der Patenschaften für Wilhelma-Tiere liegen sie ganz weit oben. Hinter den Erdmännchen und Pinguinen sind die Vögel gleich auf Platz drei. Da in Stuttgart selten Schnee liegt, sind sie in ihrem Gehege immer leicht zu entdecken. Ganz im Gegensatz zu den anderen, meist braun gefärbten Greifvögeln. Die Wilhelma vermutet, dass Schneeeulen deshalb solche Publikumsmagneten sind. Mitte Juli gab es Nachwuchs in der Voliere der Schneeeulen. Die kleine Familie ist jetzt zu fünft.
Küken blieben bisher fast unbemerkt
Trotz der großen Beliebtheit der Schneeeulen, blieb der vor einigen Wochen geschlüpfte Nachwuchs von den Besuchern bisher weitgehend unbemerkt. „Erst mit vier Wochen sind die Küken jetzt so eigenständig unterwegs, dass sie einzeln gut auszumachen sind“, heißt es in einer Pressemitteilung des Stuttgarter Zoos. Anfangs nahm Eulenmutter Snow das Trio noch streng unter ihre Fittiche und schirmte sie vor Blicken ab. Mittlerweile können Besucher den Nachwuchs besser beobachten. Doch wer nach den Küken Ausschau hält, darf nicht nach weißen Schwingen suchen. Ihr Gefieder ist momentan noch aschgrau.
Schneeeulen von Klimawandel bedroht
Die Brutgebiete der Schneeeulen befinden sich größtenteils in Alaska, Kanada, Grönland, Skandinavien und Russland. Dort jagen sie vor allem Lemminge und Schneehasen. Wenn die Population ihrer Nahrungsquellen einbricht, wandern die Schneeeulen in den Süden. Dann sind sie manchmal selbst auf dem Balkan, in Nordindien oder im Süden Nordamerikas anzutreffen. Obwohl Schneeeulen auch mit gemäßigtem Klima klarkommen, leidet die Art unter dem Klimawandel. Denn der Permafrost des Bodens in der Tundra taut auf und verändert das Ökosystem ihrer Brutgebiete. Seit 2017 stehen Schneeeulen daher auf der Roten Liste.
Erster Nachwuchs seit 14 Jahren
Für die Wilhelma ist es der erste Nachwuchs bei den Schneeeulen seit 14 Jahren. Mutter Snow hatte auch in den Vorjahren schon öfter Eier gelegt, aus denen aber nie etwas wurde. Daher stand Vater Olaf im Verdacht, die Eier nicht befruchtet zu haben. Die Befürchtung, dass er dazu gar nicht fähig sein könnte, ist nun ausgeräumt. Nach rund einem Monat schlüpften aus drei von fünf Eiern Küken. Die Wilhelma vermutet, dass die neue Voliere der Schneeeulen dafür verantwortlich sein könnte. Ihre neue Unterkunft ist größer und schattiger und wurde speziell für die Schneeeulen aufgebessert.
Angst um Küken
Nach den Somali-Wildeseln, Geparden und Schabrackentapiren setzen die Schneeeulen die Reihe des seltenen Nachwuchses in der Wilhelma fort. Die drei noch flugunfähigen Küken sind noch etwas unbeholfen zu Fuß unterwegs. Wenn sie sich von der Anstrengung ausruhen, sitzen sie wie kleine Flauschkegel scheinbar bewegungslos da. Manchmal schlafen sie auch auf dem Bauch ein und legen dabei den Kopf flach auf dem Boden ab. Manche Wilhelma-Gäste befürchteten deshalb schon, die müden Jungvögel würden nie wieder aufwachen. Doch dann verrät die Küken meist der charakteristische Augenaufschlag der Schneeeulen.
VIDEO: Mehr Artenvielfalt durch Neubau in der Wilhelma
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Fotos: Wilhelma Stuttgart