Pandemie-Management im Land: Unsicherheit über weitere Corona-Welle bleibt
Einkaufen ohne Maske, keine Testpflicht oder 2G-Regelungen: Wie auch schon in den vergangen zwei Jahren gönnt uns Corona eine Sommerpause. Doch schon jetzt warnt die WHO vor Herbst und Winter. Die Politik bereitet sich auf mögliche Infektionswellen vor. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) betont, dass niemand wisse, wie sich die Situation in den kalten Monaten entwickle.
Künftiges Pandemie-Management in Baden-Württemberg
Brauchen wir bald eine vierte Impfung? Wird es wieder Masken- und Testpflichten geben? Bei den aktuell lockeren Corona-Regeln vergisst man fast, dass wir uns noch immer in einer Pandemie befinden. Doch die Inzidenzen steigen weiter an, auch in Baden-Württemberg. Die AG Corona unter Leitung des Gesundheitsministeriums hat nun eine gemeinsame Erklärung zum künftigen Pandemie-Management verabschiedet. Wie sich das Virus entwickelt, lässt sich nicht voraussagen: „Diese Unsicherheit über die weitere Coronavirus-Entwicklung bleibt“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha.
Gremium fordert schnelle Anpassung des Infektionsschutzgesetz
Das bisher geltende Infektionsschutzgesetz, das die Corona-Schutzmaßnahmen regelt, läuft am 23. September aus. „Klar ist, dass der Bund uns die notwendigen Instrumente zur Verfügung stellen muss, um das Gesundheitssystem und damit die Bevölkerung zu schützen“, so Lucha. Die Mitglieder des Gremiums fordern, das Infektionsschutzgesetz zeitnah anzupassen. Dadurch soll die rechtliche Grundlage geschaffen werden, um schnell auf eine sich verändernde Lage reagieren zu können.
Land setzt auf Impfungen und Tests
Für Baden-Württemberg bleiben Impfungen das wichtigste Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Die AG ruft deshalb zu Auffrischungsimpfungen auf. Impfzentren in Messehallen soll es erstmal jedoch nicht geben. Stattdessen setzt man auf Arztpraxen und Apotheken. Auch verstärkte Testungen soll es geben. Hauptsächlich sollen weiterhin Menschen mit Symptomen getestet werden. Aber auch präventive Testungen in medizinischen- und Pflegeeinrichtungen sind möglich.
Corona-Überwachung soll ausgebaut werden
Zudem sollen bestehende Instrumente zur Überwachung des Infektionsgeschehens weiterentwickelt werden. Dazu gehört das Meldewesen des Infektionsschutzgesetzes und die Auslastungen im Bereich der Stationsbetten in Krankenhäusern. Auch die Belastungen der Kinderkliniken sind Teil davon. „Damit wir frühzeitig und strategisch handeln können, brauchen wir eine verlässliche Datengrundlage“, erklärt Lucha.
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