Studierende der Uni Stuttgart wagen Weltrekordversuch
Von null auf 100 Kilometer pro Stunde in unter 1,5 Sekunden: So schnell soll der Elektro-Rennwagen der Universität Stuttgart beschleunigen. Damit soll schon bald ein neuer Weltrekord aufgestellt werden. Die Studierende tüffteln seit knapp einem Jahr an dem Rennwagen.
Internationaler Wettbewerb für die Uni Stuttgart
Das Greenteam der Universität Stuttgart sorgt am 1. September für quietschende Reifen und viel aufgewirbelten Staub auf der Rennbahn in Horb am Neckar. Ziel ist es, einen neuen Weltrekord für das am schnellsten beschleunigende Elektro-Fahrzeug aufzustellen. „Wir bereiten uns auf diesen Tag seit bereits knapp einem Jahr vor“, sagt Pavel Povolni, erster Vorsitzender des Fördervereins Greenteam. Das Greenteam nimmt regelmäßig an dem internationalen Konstruktionswettbewerb „Formula Student“ teil. Dabei konstruieren die Studierenden eigenständig einen E-Rennwagen, der in unterschiedlichen Disziplinen wie Beschleunigung und Ausdauer bewertet wird.
Greenteam will Rekord zurück nach Deutschland holen
Das Rennteam kämpft schon seit Jahren um den Weltrekord. 2012 konnte das Team zum ersten Mal den Rekord nach Stuttgart holen. Damals schaffte ihr Elektro-Rennwagen eine Beschleunigung von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in 2,681 Sekunden. Dieser Rekord wurde dann von Teams aus den Niederlanden und der Schweiz gebrochen. Im Jahr 2015 schaffte es das Stuttgarter Team erneut den Rekord zu brechen und setzte eine Zeit von 1,779 Sekunden als neue Bestmarke. Das schweizerische Team hat das 2016 mit einer Zeit von 1,513 Sekunden unterboten und hält seitdem den Weltrekord. Am 1. September will das Greenteam den Rekord zurück nach Deutschland holen.
Wenig Gewicht und viel Leistung
Um möglichst schnell zu beschleunigen, muss der Elektro-Rennwagen besonders leicht sein. Der Wagen ist deshalb aus Carbon und wiegt knapp 145 Kilogramm. Durch Vierrad-Antrieb mit selbst entwickelten Motoren und neu entworfenem Hochvolt-Akkumulator hat der Rennwagen eine maximale Leistung von 180 Kilowatt bei 1750 PS pro Tonne. Das Fahrzeug kann somit eine Spitzenbeschleunigung von 2,5g erreichen. Das ist ungefähr vergleichbar mit der Kraft, die Astronauten beim Wiedereintritt der Rakete in die Erdatmosphäre erfahren.
Großer Druck für die Studierenden
„Wir haben schon viel getestet auf der Teststrecke und konnten dabei schon inoffiziell den Rekord brechen“, teilt Franziska Gildein unserem Onlinesender mit. Bis zum 1. September wächst der Druck für die Studierenden immer weiter an. „Es kann immer mal was passieren oder etwas muss noch repariert werden“, so Gildein. Auch ob das Wetter mitmacht, ist entscheidend. Trotzdem ist sich das Greenteam rund um Gildein und Povolni sicher, dass sie den neuen Weltrekord aufstellen werden.
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Foto: Greenteam Uni Stuttgart