3,5 Millionen Besucher auf dem Cannstatter Volksfest erwartet
Noch acht Tage bis zum Wasen-Start. Nach zweijähriger Pandemie-Pause findet das Cannstatter Volksfest wieder in der bekannten Form statt. Am 23. September eröffnet Stuttgarts OB Frank Nopper mit dem traditionellen Fassanstich erstmals das Volksfest. Der Veranstalter In.Stuttgart erwartet 3,5 Millionen Besucher.
Die Maß wird bis zu 2 Euro teurer
Auf dem letzten Volksfest kostete die Maß Bier noch 11,20 Euro. In diesem Jahr verlangen die Festwirte bis zu 2 Euro mehr. Ein Liter Bier kostet demnach 13,20 Euro. Hintergrund für den Aufschlag sind steigende Energiekosten, „deren Dimension wir aktuell noch gar nicht einschätzen können“, sagt Werner Klauss vom Festzelt Klauss & Klauss. Nach den Informationen von STUGGI.TV planten die Festwirte ursprünglich einen noch teureren Preis.
Die Reservierungslage ist „in Ordnung“
„Wir haben ganz ordentlich Buchungen“, sagt Festwirt Klauss. Einige Gäste hätten noch Bedenken wegen der Pandemie, andere wollen einfach nur wieder feiern. „Das darf jeder für sich selbst entscheiden“, sagt Klauss. Es sei toll, dass man eine Situation ohne Auflagen habe. Im Festzelt von Sonja Merz liegen die Buchungen noch unter dem Niveau von 2019. Jedoch seien insbesondere die Wochenenden schon ausgebucht.
Die Besucher sollen mit den Öffentlichen kommen
Durch diverse Veranstaltungen im Neckarpark warnt die Polizei Stuttgart vor der Anreise mit dem Auto. Es bestehen kaum Parkmöglichkeiten rund um den Cannstatter Wasen. „Bitte kommen Sie mit der Bahn, dann können Sie das Fest noch besser genießen“, sagt Wasen-Polizeichef Jörg Schiebe. Die Stadt Stuttgart wird intensive Kontrollen durchführen und Falschparker „konsequent abschleppen“, wie Schiebe auf Anfrage unseres Onlinesenders bestätigt.
Schwächelnde Eröffnungsfeier soll aufgewertet werden
Insbesondere in den letzten Wasen-Jahren verlor die offizielle Eröffnungsfeier mit dem Fassanstich des Oberbürgermeisters an Charme und Qualität. Dem möchte der In.Stuttgart-Abteilungsleiter Marcus Christen nun entgegentreten. „Es wird eine gute Premiere für den neuen OB Frank Nopper werden“, sagt Christen. Insbesondere soll Blasmusik aus ganz Baden-Württemberg auftreten. Für die jungen Besucher soll das „Fette Blech“ für Stimmung sorgen.
An allen Ecken und Enden fehlt Personal
Wie auch in der Gastronomie fehlen den Festzelten und bei den Marktkaufleuten Personal. „Wir sind auf helfende Hände und Unterstützung angewiesen“, sagt Linda Brandl, Vizepräsidentin des Landesverbands Schausteller und Marktkaufleute in Baden-Württemberg. Das sei das ganz große Problem. „Langjährige Mitarbeiter sind in der Pandemie in andere Branchen abgewandert.“ Das sei sehr belastend.
Personalprobleme trotz Lohnerhöhungen
Es fehlen sowohl Verkäufer wie auch Kellner und Küchenangestellte. „Egal wie viel man zahlt, es interessiert die Leute nicht mehr“. Hoffnung macht Mark Roschmann vom Schaustellerverband Südwest Stuttgart. „Es wird ein gutes Volksfest, davon bin ich überzeugt“, sagt Roschmann auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Wasen-Chef Andreas Kroll ergänzt: „Die Menschen wollen sich treffen und sie wollen feiern.“ Man erwarte rund 3,5 Millionen Besucher. Als Pilotprojekt diente das Stuttgarter Frühlingsfest light ohne Festzelte, das im April und Mai rund 1,3 Millionen Besucher auf den Wasen lockte. Genauso viel wie in der letzten Normalversion.
Fotos: Andreas Rosar