Vorwurf an Gemeinderat – Muss der Marktplatz schon wieder saniert werden?
Das Weindorf hat seine Spuren auf dem hellen Bodenbelag auf dem Marktplatz hinterlassen. Deshalb erhebt das Linksbündnis Die Fraktion in einem Antrag große Vorwürfe gegen den Gemeinderat. Auch für die CDU muss eine Lösung für den verschmutzten Bodenbelag her, der Antrag sei aber unangemessen.
Vorwürfe an den Gemeinderat
Große dunkle Flecken auf dem eigentlich hellen Bodenbelag: Der Stuttgarter Marktplatz sieht nach dem Weindorf etwas mitgenommen aus. Und das, obwohl es nicht lange her ist, dass der Marktplatz saniert wurde. In einem Antrag fordert Die Fraktion nun, dass der Gemeinderat erklärt, wie es zu dem „katastrophalen Zustand“ kommen konnte. „Man hätte einen Belag nehmen müssen, der robuster und geeigneter ist“, sagt Luigi Pantisano von den Linken. Die früheren grauen Pflastersteine hätten schon ihren Sinn gehabt, weil man Schmutz viel weniger gesehen hätte, so Pantisano weiter.
Gemeinderat soll wissentlich den falschen Belag genommen haben
Besonders erschwerend für Die Fraktion ist die Tatsache, dass der Gemeinderat beschlossen hatte, eine „bezüglich Verschmutzungen robuste Oberfläche“ für den Boden auf dem Marktplatz zu nehmen. 2019 wurden Stücke Boden probeweise auf dem Marktplatz verlegt. „Da sind dann zweimal Autos drüber gefahren und dann sah der Boden schon fertig aus“, so Pantisano. Die Fraktion sprach sich deshalb damals gegen die Steine aus, der Gemeinderat entschied sich trotzdem dafür, die hellen Steine zu verlegen. „Der Vorwurf ist, dass man wissentlich für zwölf Millionen Euro Steine genommen hat, die so schnell verschmutzen“, erklärt Pantisano.
Klimaschutz sei nach hinten losgegangen
Ein Grund für die Wahl des Bodenbelags war, dass die hellen Steine klimafreundlicher wären. Für das Linksbündnis ist dieser Gedanke ordentlich nach hinten losgegangen. „Es kann ja nicht im Sinne des Klimas sein, dass da mit viel Wasser ständig gereinigt werden muss“, teilt Pantisano gegenüber unserem Onlinesender mit. Bei den vielen Veranstaltungen auf dem Marktplatz werde das in Zukunft noch schlimmer. „Ich erwarte von der Verwaltung einen Vorschlag, wie wir damit umgehen“, sagt Pantisano.
Kotz findet Antrag unangemessen
„Dass der Gemeinderat sich um das Problem kümmern muss, ist richtig“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Kotz. Auch die CDU hat bereits vor einigen Wochen einen Antrag wegen der Bodenplatten gestellt. Kotz kritisiert den Antrag der Fraktion trotzdem. „Der Antrag ist so reißerisch, das ist dem Thema nicht angemessen“, teilt der CDU-Fraktionsvorsitzende unserem Onlinesender mit. Ob man den Boden auf dem Marktplatz wieder gereinigt bekäme, müsse man abwarten, so Kotz. Die CDU wolle erstmal sehen, was die Verwaltung zu der Thematik zu sagen hätte.
Kotz will Boden mit Planen schützen
Für Kotz liegt der Fehler weniger an den Steinen an sich, sondern an der Kommunikation mit den Standinhabern auf dem Weindorf. „Zukünftig sollte halt der, der da kocht, den Platz darunter mit einer Folie abdecken“, so Kotz. Es werde einen Lernprozess beim Reinigen geben, aber auch bei der Nutzung, meint der CDU-Politiker weiter. „Natürlich kann man nicht verhindern, dass mal ein Viertele umfällt, aber man kann besser mit dem Belag umgehen“, sagt Kotz.
VIDEO: Das sagen die Stuttgarter zum Fontänenfeld auf dem Marktplatz
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Foto: STUGGI.TV