Aus Berlin zurück nach Stuttgart für die Tiere: Bundesminister Cem Özdemir besucht das Tierheim in Stuttgart-Botnang. Schon lange setzt sich der Grünen-Politiker für mehr Tierwohl ein. Vor allem die Bedrohung des praktischen Tierschutzes durch die aktuelle Krisensituation spitzt sich zu. Nun will er sich im Stuttgarter Tierheim selbst ein Bild von der Lage machen.
Tierheime großteils überlastet
Die Käfige sind rappelvoll: Katzen, Hunde, Hasen, aber auch Schlangen und andere Reptilien sind im Tierheim in Botnang untergekommen. Doch die Kapazitäten sind begrenzt. So geht es auch vielen anderen Tierheimen in Deutschland. Außerdem sind sie durch die steigenden Energiekosten zunehmend in ihrer Existenz bedroht. „Die finanzielle Last ist erdrückend“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Tierschutzbund fürchtet, dass sich zukünftig vermehrt Tierhalter aus finanziellen Gründen von ihren Tieren trennen. Die Situation macht auch dem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu schaffen. Özdemir stattete dem Stuttgarter Tierheim daher selbst einen Besuch ab, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Umfrage zeigt: Mehrheit in Baden-Württemberg würde nicht am Tierwohl sparen
In Baden-Württemberg müssen 56 Prozent der Tierhalter nicht am Tierwohl sparen. Zwar haben auch acht Prozent Bedenken, ihr Haustier bei steigenden Tierarztkosten abgeben zu müssen und 15 Prozent würden weniger Tierarztbesuche einplanen. Dennoch sehen 20 Prozent in Baden-Württemberg sich in der Lage, gar keine Einsparungen an ihrem Haustier vornehmen zu müssen. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov im Auftrag von felmo, den mobilen Tierärztinnen und Tierärzten.
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