Zeichen gegen Lebensmittel-Verschwendung: Stuttgart wird Foodsharing-Stadt
In vielen Haushalten landet das Essen im Müll, wenn nach dem Abendessen etwas übrig bleibt oder man versehentlich das Gemüse im Kühlschrank vergessen hat und es nun nicht mehr brauchbar ist. Gerade zur Weihnachtszeit ist die Lebensmittelverschwendung ein Thema, wenn viele Familien zum Essen zusammenkommen. Stuttgart setzt nun ein klares Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und wird zur Foodsharing-Stadt.
Erste deutsche Großstadt im Foodsharing-Netzwerk
Stuttgart setzt ein klares Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und wird nun zur Foodsharing-Stadt. Der Gemeinderat hat dazu einstimmig beschlossen, die Motivationserklärung der „Foodsharing-Städte“ zu unterschreiben. Die Foodsharing-Städte sind eine bundesweite Bewegung, die den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und die Zusammenarbeit mit lokalpolitischen Akteuren fördert. Die Landeshauptstadt Stuttgart ist die erste deutsche Großstadt in diesem Netzwerk.
Wichtiges Zeichen an die Stadtgesellschaft
„Der aktuelle Beschluss ist ein wichtiges Zeichen an die Stadtgesellschaft und ein Dankeschön an die Ehrenamtlichen, die sich schon lange gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzen“, sagt Sabine Weick, Koordinatorin für klimafreundliche Ernährung bei der Landeshauptstadt Stuttgart. Lebensmittel, die noch genießbar seien, dürften nicht in der Tonne landen. „Landwirtinnen und Landwirte haben viel Mühe und Zeit investiert“, erklärt Weick. Zudem stecke hinter jedem Produkt der Einsatz von Energie, Wasser und Geld sowie ausgestoßene Treibhausgase. Die Foodwaste-Reduktion sei daher auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Engagement gegen die Verschwendung
Die Stuttgarter Foodsharing-Gemeinschaft engagiert sich seit Jahren gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln. Ziel ist es, noch genießbare Lebensmittel kostenlos an Menschen zu verteilen. So konnten in Stuttgart bisher mehr als 912.000 Kilogramm Lebensmittel gerettet werden. Im Stadtgebiet gibt es über 150 aktive Kooperationen mit Bäckereien, Supermärkten und Restaurants, die übrig gebliebenes Essen spenden. Einen Treffpunkt für die Community und alle Menschen bietet außerdem das Foodsharing-Café Raupe Immersatt in Stuttgart. Es ist das erste Foodsharing-Café in Deutschland und wurde 2019 am Hölderlinplatz in Stuttgart eröffnet.
VIDEO: „Schmackomat“ – Bauernhof-Lebensmittel per App bestellen (Video aus dem Februar 2022)
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Foto: Landeshauptstadt Stuttgart