Vogelgrippe in Stuttgart nachgewiesen: Wilhelma ergreift Vorsichtsmaßnahmen
In Stuttgart wurde nun erstmals in diesem Winter das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung ergreift die Wilhelma deshalb erste Maßnahmen, um seinen wertvollen Vogelbestand zu schützen. Die Stadt Stuttgart hatte bereits gestern eine Stallpflicht im gesamten Stadtgebiet verordnet.
Vogelgrippe erreicht Stuttgart
Die in der Region bereits verbreitete Vogelgrippe hat am gestrigen Donnerstag Stuttgart erreicht. Sie ist für Wildvögel und Geflügel hochansteckend, auf Menschen und Haustiere dagegen eher schwer übertragbar. Die Wilhelma reagiert nun auf die aktuelle Entwicklung. „Bisher gibt es zum Glück noch keinen Nachweis von Vogelgrippe auf dem Gelände der Wilhelma selbst“, sagt Wilhelma-Tierarzt Tobias Knauf-Witzens. Da das Virus aber hochansteckend sei, wolle man die Infektion der Vögel verhindern. Das Spektrum der durchzuführenden Maßnahmen reicht vom Aufstellen von Desinfektionswannen bis hin zum Umsetzen der Vögel hinter den Kulissen, die sich in frei zugänglichen Bereichen befinden.
Wilhelma ergreift Maßnahmen
Zum Schutz der Tiere werden das Amazonienhaus und die Freiflugvoliere vorübergehend geschlossen, um den direkten Kontakt zwischen Vögeln und Gästen zu vermeiden. Alle anderen Tieranlagen und Schauhäuser, wie z.B. die aktuelle Kamelienschau in der historischen Gewächshauszeile, sind weiterhin frei zugänglich. Die Wilhelma beherbergt über 200 Vogelarten in mehr als 1.100 Individuen. Darunter sehr seltene, teilweise in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten schon ausgestorbene Arten, wie zum Beispiel die Baers Moorenten oder der Edwardsfasan.
Stadt verordnet Stallpflicht
Auch die Stadt Stuttgart hat schon reagiert. Um die weitere Verbreitung zu vermeiden, sind Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Das Amt für öffentliche Ordnung hat daher eine Stallpflicht für gewerbliche und private Geflügelhaltung im gesamten Stadtgebiet erlassen. Die Pflicht gilt von Sonntag an bis voraussichtlich 31. März. Seit dem vergangenen Wochenende hat die Wasserschutzpolizei im Bereich der Schleuse Obertürkheim 67 verendete Lachmöwen gefunden. Bei den Möwen hat sich der Verdacht auf die Vogelgrippe gestern bestätigt.
Kontakt in freier Natur vermeiden
Die Veterinärbehörde erwartet, dass sich die Seuche durch den Aktionsradius der Wildvögel ausbreitet. Daher gilt es, den Kontakt zwischen Wildvögeln und Geflügel zu vermeiden. Durch die Stallpflicht ist keine Freilandhaltung mehr gestattet. Die Halter müssen ihre Vögel in geschlossenen Ställen oder Volieren unterbringen, die nach oben gegen hereinfallenden Vogelkot und seitlich gegen das Eindringen von Wildvögeln geschützt sind. Gerade im ungeschützten Freiland kann es dennoch zu weiteren Todesfällen unter den Wildvögeln kommen. Die Stadtverwaltung warnt davor, tote oder sichtbar kranke Vögel in Parks oder an Gewässern zu berühren.
VIDEO: Vor gut einem Jahr wurde in der Wihelma erst ein Neubau mit verschiedenen Vögeln eröffnet
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Foto: Wilhelma Stuttgart