Drohendes Chaos durch Sperrungen: Was wünschen sich die Stuttgarter von der Bahn?
Über das Jahr verteilt sperrt die Bahn immer wieder wichtige Bahnverbindungen in der Region. Grund ist der Einbau neuer Sicherungstechnik. Schon Ende April geht es los. Außerdem wird bereits ab März die Bahnlinie U1 umgebaut. Grund dafür ist die Umstellung auf 80-Meter-Züge, um die Kapazität für die vielen Fahrgäste zu erhöhen. Wegen dem Umbau wird es einige Beeinträchtigungen im Fahrverkehr geben. Wie kann ein Bahn-Chaos vermieden werden? Wir haben uns umgehört, was sich die Stuttgarter von der Bahn wünschen.
Pendlern droht Bahn-Chaos
Schlechte Nachrichten für Pendler: Wegen verschiedener Baumaßnahmen müssen Fahrgäste der S-Bahn in diesem Jahr immer wieder mit massiven Beeinträchtigungen rechnen. Die Bahn nimmt Bauarbeiten für das neue europäische Zugsicherungssystem ETCS vor, das zukünftig für einen stabileren Bahnverkehr sorgen soll. Während dessen Einbau sorgt es aber zunächst einmal für Chaos. Betroffen sind davon wichtige Bahnstrecken rund um Stuttgart, die über Wochen teilweise oder komplett gesperrt werden. Ab dem 21. April geht es los. Außerdem soll während der Sommerferien erneut die S-Bahn-Stammstrecke gesperrt werden.
Beeinträchtigungen auch bei der U-Bahn
Durch die Umstellung der Bahnlinie U1 auf 80-Meter-Züge soll die Kapazität der U-Bahnen erhöht werden, damit mehr Fahrgäste zukünftig einen Sitzplatz finden. Die Haltestellen werden nacheinander baulich angepasst. Der Fahrgastbetrieb soll zwar während des gesamten Haltestellenumbaus aufrechterhalten werden, jedoch wird es einige Beeinträchtigungen im Fahrverkehr geben. Temporär kann es wegen Langsamfahrstellen auch zu kleinen Fahrplanänderungen kommen.
Sperrungen „dilettantisch und rücksichtslos“
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 bezeichnet die Sperrungen als „dilettantisch und rücksichtslos“ und kritisiert vor allem die kurze Vorlaufzeit und mangelnde Organisation der Bahn. „Das stellt ein neues Maß von Unverfrorenheit gegenüber den Bahnkunden dar“, sagt Bündnissprecher Dieter Reicherter. Denn die Sperrungen mit Ersatzverkehren aufzufangen, sei völlig unmöglich – schon gar nicht mit einer so kurzen Vorlaufzeit. Die neuen Behinderungen des Bahnverkehrs würden sich zu den vielen Verspätungen, „Wanderwegen“ zu den Gleisen und Zugausfällen addieren, die jetzt schon Bahnreisende zur Verzweiflung bringen.
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