Jubiläums-Ausgabe: Das sind die Pläne für das Trickfilm-Festival 2023
"Animation connects!": Unter diesem Motto lädt das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) vom 25. bis 30. April 2023 ein. Animationsfilm-Fans, Künstler, Professionals und Familien können sich mitten in Stuttgart von der Welt der Animationen beeindrucken lassen.
„Animation connects!“
Animiertes Miteinander, neue Kontakte und Zusammenhalt: Das verspricht das Motto „Animation connects!“ für das kommende Frühjahr. Die Kreativität der Künstler, die ihre neuesten Filme bereits zu den Wettbewerben eingereicht haben, mache zuversichtlich, teilen die Veranstalter mit. Kluge Nachdenklichkeit, Einfühlung in schwieriges Leben und Augenblicke freien Gelächters tauchen beim Sichten der Einreichungen auf. Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart wird in diesem Jahr vom 25. bis 30. April stattfinden.
Weltweit wichtigstes Animationsfilm-Festival
Das ITFS ist in 30 Ausgaben zu einem der weltweit wichtigsten Festivals für den Animationsfilm geworden. Die Besucher des Festivals kommen auf dem Schlossplatz in Stuttgart und in den Kinos im Zentrum der Landeshauptstadt zusammen. Das 30. Trickfilm-Festival schlägt einen Bogen über Vergangenheit und Zukunft. Es bietet den Besuchern Retroperspektiven ebenso wie die aktuellsten Filme in den verschiedenen Wettbewerbskategorien. „Mit ein bisschen Glück schaffen wir mit den Künstlern und dem Publikum ein Klima der Nähe und Inspiration“, sagt Uwe Schmitz-Gielsdorf, Geschäftsführer des ITFS.
Ein Ort für Begegnungen
Hinter dem 30. ITFS steht das Leitungsteam mit Andrea Bauer, Annegret Richter, Marlene Wagener und Uwe Schmitz-Gielsdorf. „Das ITFS 2023 soll ein Ort für Begegnungen sein, für die Filmemacher, denen wir Raum für neue Kontakte und Inspiration geben möchten“, so Annegret Richter. Natürlich sei das Festival auch für Menschen aus Stuttgart und der Umgebung bestimmt. Die Besucher haben in dieser Woche die Chance, die kreativen Köpfe hinter den tollen Filmen kennenzulernen“, ergänzt Richter. Dieser direkte Kontakt zwischen Publikum und Filmemacher sei wichtig und schön, denn nur so gebe es Festivals.
Rekord bei den eingereichten Projekten
Insgesamt wurden über 2.300 Filme und Projekte aus 77 Ländern in den unterschiedlichen filmischen Wettbewerben eingereicht und damit so viele wie noch nie. Die meisten Einreichungen kommen in diesem Jahr aus Frankreich, Südkorea, China und Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr 2022 wurde eine Steigerung von durchschnittlich über 10 Prozent erreicht. Vor allem im Wettbewerb „Trickstar Nature“ gibt es seit Jahren eine kontinuierliche Steigerung, die zeigt, dass Animationsfilme boomen, die sich mit den Themen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Beliebt sind Gender-Themen
Die Vorauswahl für die Wettbewerbe Young Animation und Internationaler Wettbewerb sind bereits abgeschlossen. Aus den Sichtungen wurde deutlich, dass Gender-Themen, Identität, Diversität und Soziale Medien einen hohen Stellenwert unter den Filmschaffenden einnehmen. Wiederkehrende Themen sind Maskierungen, welche die Realitäten reflektieren und Identitäten soziokulturell hinterfragen. Der lokale Fokus des 30. ITFS liegt vor allem zentral in den Kinos und auf dem Schlossplatz.
Erste filmische Highlights sind bekannt
In unterschiedlichen Filmprogrammen und Veranstaltungen wird ein Bogen gespannt von Best of-Programmen“ bis zu aktuellsten Filmen und Themen. Nun sind auch die ersten filmischen Highlights bekannt. Einige wollen wir euch hier vorstellen. Joseph Wallace widmet sich mit „Salvation has no name“ dem Thema Migration und Engstirnigkeit. Eine Gruppe führt ein Theaterstück über einen Priester und eine geflüchtete Frau auf. Während sich ihre fehlgeleitete Geschichte entfaltet, beginnen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verschwimmen und die Situation eskaliert. Der rumänische Kurzfilm „Sasha“ handelt von einem Teenager, der – in Gestalt einer Schnecke, der von der ganzen Welt und seinem eigenen Körper verwirrt ist – gezwungen ist, auf seltsame Weise die Wahrheit über seine sexuelle Identität zu entdecken. Im humorvollen Kurzfilm hält uns der Film „Sandwich Cat“ des Spaniers David Fidalgo Omil ein Spiegelbild der Menschheit – mit all ihren guten und vor allem schlechten Eigenschaften – vor Augen.
Oscar-nominierte Filme auf dem ITFS
Neben einigen nominierten Kurzfilmen, die schon letztes Jahr beim ITFS liefen, zeigt das ITFS dieses Jahr einige OSCAR-nominierte Filme, und damit eventuell auch den Gewinnerfilm der diesjährigen Academy Awards. Der Film „Ice Merchants“ des portugiesischen Filmemachers João Gonzalez erzählt von einem Vater und seinem Sohn, die täglich mit einem Fallschirm aus ihrem schwindelerregenden, an einer Klippe befestigten Kalthaus springen, um in das weit entfernte Dorf am Boden zu gelangen, wo sie ihr Eis verkaufen. Der ebenfalls nominierte Film „The Flying Sailors“ von Amanda Forbis & Wendy Tilby basiert auf einer wahren Begebenheit und ist eine Meditation über die unerwartete Reise eines Seemanns. Außerdem läuft der nominierte Film „My Year of Dicks“ der Isländerin Sara Gunnarsdottir im ITFS Rahmenprogramm.
Länderschwerpunkt ist in diesem Jahr Südafrika
Afrikanische Animationsfilme haben in letzter Zeit vermehrt internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung erhalten. Die Animation kann dazu genutzt werden, Afrikas Geschichten, Design, Kunst und Musik in die Welt zu tragen. Die rasante digitale Entwicklung ermöglicht die Verbreitung von Material wie nie zuvor. Die Künstler des afrikanischen Kontinents verfügen über genauso viel Talent und Potential wie auf jedem anderen Kontinent, aber noch fehlt es ihnen oft an Möglichkeiten, Teil der digitalen weltweiten Kreativwirtschaft zu werden, und dort ihre eigene Geschichte erzählen zu können. Mit zwei kuratierten Kurzfilmprogrammen, Studiopräsentationen, Work in Progress Präsentationen, Film Talks und Workshops ist der diesjährige Länderschwerpunkt Südafrika in Stuttgart vertreten.
Künstliche Intelligenz
Das ITFS widmet sich in diesem Jahr der großen Frage, welche Rolle künstliche Intelligenz in und für die Animation spielen kann. In zwei Filmprogrammen bietet sich ein Einblick in die künstlerische Beschäftigung mit selbstlernenden Maschinen und die Möglichkeiten für die Kunst sowie die möglichen Abgründe, die sich daraus ergeben könnten. Im Internationalen Wettbewerb lässt Nikita Diakur in seinem Film „Backflip“ auf amüsante Weise einen selbstlernenden Avatar für sich an einer Sportübung arbeite
VIDEO: Von Otto Waalkes bis Aylin Tezel – Hoher Besuch auf dem Trickfilm-Festival 2019
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Foto: STUGGI.TV/Archiv