Inklusion ist ein gesellschaftliches und politisches Ziel – auch in Museen. Sie sind zentrale Orte der außerschulischen Bildung und sollten möglichst allen Besuchern die Teilnahme am kulturellen Leben ermöglichen. Deshalb hat die Staatsgalerie Stuttgart ein Inklusionskonzept erstellt. Dort gibt es nun Kunstwerke zum Ertasten.
Staatsgalerie startet inklusives Konzept
Nur gucken, nicht anfassen: So lautet meist die Regel in Museen. Doch was ist mit Menschen, die nicht sehen können? Dafür hat sich die Staatsgalerie Stuttgart nun ein Inklusionskonzept überlegt. Beim neu eingerichteten „Treffpunkt Inklusion“ gibt es diverse Kunstwerke und Angebote zum Ertasten. In verschiedenen Räumen sind Tastmodelle von Figurinen (kleine Menschendarstellungen) ausgestellt und es gibt Tastführungen für Besucher mit Seheinschränkung oder mit Blindheit. Wer nicht nur die Kunst erleben möchte, kann in der inklusiven Ausstellung auch selbst aktiv werden.
Kunst zum Ertasten
Zu erleben ist die Erlebnis-Tastführung »Zwischen Ideal und Abstraktion – die menschliche Figur vom Klassizismus bis in die Moderne« an dem Kunstwerk des Künstlers Otto Freundlich. Außerdem gibt es das »Triadische Ballett« von Oskar Schlemmer. Besichtigung und Erfahrung der Figurinen anhand von Tastmodellen: Der Taucher und der Tänzer. Bei der Führung »Hallo Oskar! Oder: Wie tanzt das Triadische Ballett?« gibt es zusätzlich einen Workshop mit Figurinen-Reliefbildern, 3D-Vollplastiken und Lese-Kreativheft in Brailleschrift für sehbehinderte und blinde Kinder, Jugendliche und Schulklassen mit Förderbedarf.
Foto: STUGGI.TV