Bonobo-Männchen Congo: Zirkustier soll Wilhelma bereichern
Die Wilhelma hat einen Zuwachs bekommen: Das Bonobo-Männchen Congo lebt nun im Stuttgarter Zoo. Eine freudige und lautstarke Geräuschkulisse hat bereits darauf hingedeutet, dass die erste Kontaktaufnahme von Congo mit dem Weibchen Chimba und ihrem Sohn Kaju gut verlaufen ist.
Congo war früher ein Zirkustier
Mit dem Bonobo-Männchen Congo hat die Wilhelma in Stuttgart einen Zuwachs erfahren.“Dadurch, dass Congo nie in einem Zoo war, sind seine Gene im Programm noch nicht vertreten“, sagt Kerstin Ludmann, Zoologin und Kuratorin für die Menschenaffen. Er könne sich theoretisch mit jedem der Weibchen in der Wilhelma verpaaren. Das Bonobo-Männchen trat in den 1980er und 1990er Jahren als Zirkustier in der Manege auf. Der Bonobo wurde im Sommer 2022 schließlich an einen Zoo an der französischen Atlantikküste abgegeben. Dort gab es allerdings keine weiteren Bonobos, deshalb kam er jetzt nach Stuttgart. „Bei uns sind die genetisch wichtigsten Weibchen und wir haben Erfahrung in schwierigen Gruppenzusammenführungen“, erläutert Affenexpertin Ludman.
Erkundung seines neuen Geheges
Congo ist an seinem grauen Bart zu erkennen. Die ersten 30 Tage lebte Congo anfangs hinter den Kulissen, damit er sich an die neue Umgebung und die Pflegerinnen und Pfleger gewöhnen konnte. Dabei hatte er bereits Sicht- und Hörkontakt mit seinen Artgenossen. Anschließend durfte er zunächst allein das Bonobo-Gehege erkunden. Das Bonobo-Männchen wird nun zeitweise mit den einzelnen Tieren zusammengeführt, bis er schließlich ganz in eine der beiden Bonobo-Gruppen einziehen darf.
Bonobos sind stark gefährdet
Die Menschenaffenart steht bei der Weltnaturschutzunion auf der Roten Liste und ist stark gefährdet. Eigentlich ist diese Art nur in der Demokratischen Republik Kongo zuhause. Wie für viele bedrohte Tierarten gibt es auch für Bonobos das Erhaltungs-Zuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA. Das Ziel dieses Programms ist es, eine genetisch stabile Reservepopulation in Zoologischen Gärten aufzubauen.
VIDEO: Video-Einblicke: Frühlingserwachen in der Wilhelma
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Foto: Wilhelma Stuttgart